Lars von Trier

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    dänischer Regisseur; * 30. April 1956 in Kopenhagen

    Der Regisseur, für dessen Filme seine Aussage "Film ist Hypnose" bezeichnend ist, studierte an der Den Danske Filmskole und präsentierte seinen ersten Kurzfilm "Nocturne" 1981 auf dem Münchener Filmhochschulenfest. Für seinen ersten Spielfilm "Element of Crime" ("Forbrydelsens element", 1984), einer Mischung aus deutschem Expressionismus und Film Noir, erhielt er den Prix de la Commission Superieure Technique von Cannes und den Silver Hugo von Chicago. Sein visuell kraftvoller Stil zeigt sich auch in den beiden weiteren Filmen seiner Trilogie zum Thema Europa, "Epidemic" (1987) und "Europa" (1990).

    Von Trier benutzt ein weites Spektrum ästhetischer und technischer Möglichkeiten, so auch in dem TV-Film "Medea" (1988), wo die gesamte Handlung von einem Videomonitor abgefilmt wurde. In dem TV-Mehrteiler "Geister" ("Riget", 1994) wurde mit supersensitivem Film gedreht, so dass vollständig auf Kunstlicht verzichtet werden konnte. Die Verfilmung mit einer Handkamera erzielt die Wirkung einer authentischen Reportage. Triers Filme zeigen suggestive Bilderwelten mit ausgeklügelter Technik, ganz und gar nicht das, was der von Hollywoodfilmen geprägte Zuschauer erwartet. 1991 begann von Trier mit seinem Projekt "Dimension", das über 33 Jahre laufen soll, wobei jedes Jahr drei Minuten Film an verschiedenen Orten Europas aufgenommen werden. Das filmästhetische Programm "Dogma 95" postuliert eine Absage an das Mainstream-Kino Hollywoods.

    Filme (Auswahl)

    1982 - Image of Relief (Befrielsesbilleder, Buch und Regie)

    1984 - Element of Crime (Forbrydelsens element, Buch und Regie)

    1987 - Epidemic (Buch und Regie)

    1988 - Medea (Regie)

    1990 - Europa (Buch und Regie)

    1996 - Breaking the Waves (Buch und Regie)

    1998 - Idioten (Idioterne, Buch und Regie)

    2000 - Dancer in the Dark (Buch und Regie)

    2003 - Dogville (Buch und Regie)

    2005 - Manderley

    2006 - The Boss of it All (Direktøren for det hele)

    Kalenderblatt - 19. April

    1521 Kaiser Karl V. verhängt über Martin Luther die Reichsacht.
    1941 Bertolt Brechts "Mutter Courage" wird im Schauspielhaus Zürich uraufgeführt. Die von Helene Weigel verkörperte Protagonistin verliert im Dreißigjährigen Krieg alle ihre Kinder. Brecht will mit seinem Stück die Verzahnung von Kapitalismus und Krieg zeigen.
    1977 Zum Entsetzen seiner Fans wechselt Franz Beckenbauer in den amerikanischen Fußballverein Cosmos. Der Dreijahresvertrag ist auf ca. sieben Millionen DM festgesetzt.