Kölner Kirchenstreit

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    auch: Kölner Wirren;

    Konflikt zwischen dem preußischen Staat und den Erzbischöfen der 1821 errichteten Erzbistümer Köln und Gnesen-Posen, besonders in der Frage der konfessionellen Mischehen. 1830 Breve von Papst Pius VIII.: Mischehen wurden nur geduldet, wenn katholische Kindererziehung gesichert war. 1834 nach Verhandlungen mit dem Staat (der die Einsegnung von Mischehen in jedem Fall forderte) in der "Berliner Erklärung" des Kölner Erzbischofs Graf Spiegel Abgehen vom Breve, doch Weigerung des neuen Erzbischofs Klemens August, Freiherr von Droste zu Vischering, Mischehen einsegnen zu lassen. 1837 Absetzung des Erzbischofs (Festungshaft in Minden), Verwahrung der Kurie gegen die Eingriffe des preußischen Staates. Erwachen der katholisch-politischen Bewegung unter Führung von Görres ("Historisch-politische Zeitschrift"; Streitschrift "Athanasius"). 1839 Ausdehnung des Konflikts auf Posen-Gnesen. Beendigung des Streites 1840/41 durch Eingreifen König Friedrich Wilhelms IV.: Freilassung von Klemens August, Ablösung als Erzbischof durch Weihbischof Geissel (der im Prinzip nicht anders eingestellt war).

    Folge des Streites: Erstarken des politischen Katholizismus (1844 Massenwallfahrt zum Heiligen Rock in Trier; 1848 erste Generalversammlung der katholischen Vereine in Mainz).