Kuwait

    Aus WISSEN-digital.de


    Geografie

    Kuwait liegt im Nordwesten des Persischen Golfs und grenzt im Süden an Saudi-Arabien, im Nordwesten und Norden an den Irak. Mit einer Fläche von 17 818 km² ist das Land etwa doppelt so groß wie die Insel Kreta.

    Kuwait besteht hauptsächlich aus Trockensteppe und Wüste und ist bis auf die Hügelkette der Zawr-Berge (bis 150 m), der parallel zur Küste verläuft, fast eben. Das weite Sandsteinplateau, das den Großteil der Landesfläche einnimmt, steigt von Osten in Richtung Westen an, größte Erhebung ist der Ash Shakayah mit 283 m. Die Westgrenze zum Irak verläuft entlang eines Trockentales (Wadi al Batin), das nur zeitweise Wasser führt.

    Die Kuwait-Bucht etwa in der Mitte der Küstenlinie am Persischen Golf reicht bis 40 km ins Landesinnere hinein, an der Südspitze liegt die Hauptstadt, die den gleichen Namen trägt wie das Land (Al-Kuwayt). Nördlich der Bucht findet sich ein Schwemmlandstreifen, der zum Schatt el Arab gehört, südlich der Bucht liegen die großen Erdölfelder, denen der Staat seinen Wohlstand verdankt.

    Klima

    Das Klima Kuwaits ist von großer Trockenheit (im Landesinneren) und teilweise extrem hohen Temperaturen im Sommer geprägt. Die Niederschläge, die durchschnittlich 120 mm jährlich betragen, fallen überwiegend in den Monaten Dezember bis Februar. In den Wintermonaten werden tagsüber Temperaturen bis ca. 25 °C erreicht, nachts fallen die Temperaturen stark ab, in der Wüste sind Bodenfröste keine Seltenheit. Im Sommer betragen die mittleren Temperaturen um die 35 °C, das Temperaturmaximum liegt bei etwa 50 °C.

    Flora und Fauna

    Ein Großteil des Landes besteht aus Wüste und Trockensteppe, entsprechend karg und artenarm ist die Vegetation und auch die Tierwelt. Nach Regenfällen in den Wintermonaten wachsen vorübergehend einige Pflanzen. Die Oasen im Land werden intensiv landwirtschaftlich genutzt, vor allem Dattelpalmen und Gemüse werden hier kultiviert.

    Bevölkerung

    Rund 2,5 Millionen Menschen leben in Kuwait, etwa 96 % davon in Städten (damit hat das Land eine der höchsten Verstädterungsraten weltweit). Größtes Ballungsgebiet ist der Großraum um die Hauptstadt Kuwait (Al-Kuwayt) mit As-Salimiyah und Hawalli, hier leben rund 390 000 Menschen. Rund 90 % der Bewohner des Landes sind Araber, der Rest überwiegend Asiaten. Nur Einwohner, die vor 1920 in Kuwait geboren wurden bzw. deren Nachkommen gelten als echte Kuwaitis, heute trifft das auf ca. 45 % der Menschen zu. Rund ein Drittel von ihnen sind nomadisierende Beduinen (ohne staatsbürgerliche Rechte). Über 55 % der Arbeitnehmer in Kuwait sind Ausländer, vor allem aus arabischen Ländern (Saudi-Arabien, Syrien, Irak) bzw. vom indischen Subkontinent (Indien, Pakistan, Bangladesch, Sri Lanka). Eine kleine Minderheit bilden Briten und Amerikaner. Der Islam ist Staatsreligion in Kuwait. Es gibt 85 % Moslems, von denen über zwei Drittel Sunniten sind. Christen und Hindus bilden kleine Minderheiten.

    Der Lebensstandard in Kuwait ist im weltweiten Vergleich sehr hoch. Ein umfangreiches Sozialversicherungs- und ein ausgezeichnetes und kostenloses Gesundheitssystem spiegeln den Wohlstand der Gesellschaft wider. Auch der Schulbesuch (Schulpflicht von sechs bis 14 Jahren) ist kostenlos; die Analphabetenrate ist mit 16 % dennoch relativ hoch. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 77 Jahren.

    Die kuwaitische Bevölkerung wächst im Mittel um 3,5 %, auch aufgrund der relativ starken Zu- beziehungsweise Rückwanderung von ausländischen Arbeitern, die nach dem 2. Golfkrieg 1990/91 das Land verlassen hatten.

    Politisches System

    Kuwait ist ein Emirat (Fürstentum) mit parlamentarischer Regierungsform. Die Emirswürde in der Herrscherfamilie Al-Sabah ist erblich. Der Emir (Sabah bin Ahmad al-Jabir as-Sabah, seit 2006) ist sowohl weltliches als auch geistliches Oberhaupt des Landes. Gleichzeitig ist er Vorsitzender des Ministerrates und ernennt den Regierungschef (Naser Mohammad al-Ahmed al-Jabir as-Sabah, seit 2006). Die legislative Gewalt liegt bei der Nationalversammlung mit insgesamt 50 Mitgliedern, die direkt vom Volk für vier Jahre gewählt werden. Der Emir hat sowohl ein Vorschlags- als auch ein Vetorecht. Die exekutive Gewalt liegt beim Emir bzw. den von ihm ernannten Ministern und dem Regierungschef. Alle wichtigen Ministerien werden mit Angehörigen der Familie Al-Sabah besetzt.

    Wahlberechtigt sind Kuwaitis über 21 Jahre (außer Angehörige der Streit- und Sicherheitskräfte), erst seit Mai 2005 haben auch weibliche Staatsangehörige das aktive sowie das passive Wahlrecht. Das Rechtswesen ist am Islam und an britischen Vorbildern orientiert.

    Anstelle der (verbotenen) politischen Parteien gibt es in Kuwait parteiähnliche Gruppierungen, die grob unterteilt werden können in Islamisten (verschiedener Ausprägungen), Liberale und Vertreter von Stämmen und Konservative.

    Kuwait ist in sechs Governorate gegliedert. Für das gesamte Staatsgebiet gibt es einen einheitlichen Gemeinderat. Außerdem besteht eine Neutrale Zone mit Saudi-Arabien.

    Wirtschaft

    Kuwait gehört zu den wohlhabendsten Staaten der Welt. Das geschätzte Pro-Kopf-Einkommen der Bevölkerung lag 2004 bei über 21 300 US-Dollar; das Bruttosozialprodukt wuchs um 6,8 %. Nur 2,2 % der Bevölkerung gelten als arbeitslos. Die kuwaitische Wirtschaft basiert auf dem Verkauf von Rohöl bzw. Ölprodukten (Kuwait besitzt rund ein Zehntel der weltweiten Erdölreserven). Die Schäden an den Erdölförderanlagen durch den zweiten Golfkrieg (1990/91) sind weitgehend überwunden, im Gegensatz dazu sind die Folgen der verheerenden Umweltkatastrophe, die durch die Einleitung von Öl in den Persischen Golf entstanden, noch gar nicht absehbar. Die Erlöse aus dem Erdölexport stellen rund 95 % der gesamten Exporteinnahmen dar.

    Aufgrund der Trockenheit sind weniger als 1 % der Landesfläche landwirtschaftlich nutzbar. In den Oasen bzw. den Gebieten an der Küste werden Datteln, Melonen und Futtermittel angebaut. Schafe, Ziegen und Rinder werden in begrenztem Umfang gehalten, teilweise noch von nomadisierenden Beduinen. Die Fischerei hat sich von den Folgen des Golfkriegs und der damit einhergehenden Umweltverschmutzung noch nicht erholt. Entsprechend müssen beinahe alle Lebensmittel importiert werden, zudem Baumaterial, Fahrzeuge und Textilien. Wichtigste Lieferanten sind die USA, Deutschland und Japan.

    Bei den industriellen Betrieben sind die Petrochemie und die Chemie dominierend; sie produzieren auch die Exportprodukte, die nach Japan (22,5 %), in die USA, nach Südkorea und Singapur verkauft werden.

    Kuwait verfügt über einen Industriehafen (Ash Shiwaikh) und vier Erdölhäfen (Mina al-Ahmadi, Mina Abd Allah, Ash Shuaybah, Mina Suud). In der Nähe der Hauptstadt liegt ein internationaler Flughafen.

    Währung ist der kuwaitische Dinar.

    Audio-Material
    George Herbert Walker Bush: Angriffe auf den Irak, 16. Januar 1991

    Staat Kuwait

    Fl kuwait.jpg Wappen kuwait.svg
    Daulat Al-Kuwait
    Amtssprache Arabisch
    Hauptstadt Kuwait (Stadt)
    Staatsform Emirat (Fürstentum) mit parlamentarischer Regierungsform
    Fläche 17.818 km²
    Einwohner 2.500.000
    Währung kuwaitische Dinar
    Zeitzone UTC+3
    KFZ-Kennzeichen KWT
    Internet-TLD .kw
    Telefonvorwahl 00965

    Kalenderblatt - 18. April

    1521 Martin Luther erscheint zum zweiten Mal vor dem Wormser Parteitag, verteidigt sich vor Kaiser und Reich und lehnt den Widerruf ab.
    1951 Frankreich, die Bundesrepublik Deutschland, Italien, die Niederlande, Belgien und Luxemburg schließen ihre Kohle- und Stahlindustrie in der Montanunion zusammen und verzichten auf ihre nationalen Souveränitätsrechte über diese Industriezweige.
    1968 Die tschechoslowakische Nationalversammlung wählt Josef Smrkovský zu ihrem neuen Präsidenten, der als einer der populärsten Politiker des "Prager Frühlings" die volle Rehabilitierung der Opfer der Stalinzeit und die Sicherung eines wirklich freien politischen Lebens zu seiner Aufgabe erklärt.