Kurt Christoph Graf von Schwerin

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    preußischer Generalfeldmarschall; * 26. Oktober 1684 auf Gut Löwitz bei Anklam, † 6. Mai 1757 bei Prag

    Kurt Christoph von Schwerin begab sich als Sechzehnjähriger als Fähnrich in die Dienste der Generalstaaten, wo sein Onkel Detlef von Schwerin ein Regiment führte. 1704 kämpfte er mit in der Schlacht am Schellenberg bei Donauwörth, in der sein Bruder, der Oberstleutnant von Schwerin, fiel.

    Als sein Onkel nach Vorpommern übergesiedelt war, nahm der junge Offizier Dienst beim Herzog von Mecklenburg. 1707 zum Obersten befördert, erhielt er einen geheimen Auftrag an Karl XII. von Schweden, der sich in Bender in Bessarabien aufhielt. Nach Verlauf von fast einem Jahr kehrte er wieder in die Heimat zurück. Als gegen den Herzog von Mecklenburg wegen Bedrückung des mecklenburgischen Adels die Reichsexekution ausgeführt werden sollte, schlug Schwerin an der Spitze der herzoglichen Truppen die Exekutionsarmee.

    Nachdem der Kreis Anklam an Preußen gefallen war, trat Kurt Christoph von Schwerin 1720 als Generalmajor in preußische Dienste und erhielt zunächst Aufgaben als Gesandter an den Höfen von Dresden und Warschau. Nach der Thronbesteigung Friedrichs II., mit dem er als Kronprinz freundschaftlich verkehrt hatte und darum öfters angefeindet wurde, ernannte ihn dieser zum Generalfeldmarschall und erhob ihn in den Grafenstand.

    Im ersten Schlesischen Krieg war er Berater des Königs, und in der Schlacht bei Mollwitz (1741) gelang es ihm, die österreichische Reiterei zum Stehen zu bringen. In dem darauf folgenden Winterfeldzug nach Mähren, der von Schwerin befürwortet war, aber unglücklich verlief, zog er sich die Ungnade des Königs zu und trat deshalb vom Kriegsschauplatz zurück. Im zweiten Schlesischen Krieg eroberte er 1744 gemeinschaftlich mit seinem Rivalen Leopold von Dessau Prag.

    Nunmehr widmete er sich der Bewirtschaftung seiner Güter und wurde erst kurz vor dem Ausbruch des Siebenjährigen Kriegs vom König zu den Waffen berufen. Schwerin drang mit seinem Heer durch die Grafschaft Glatz nach Braunau in Böhmen vor. Am 6. Mai 1757 vereinigte er sich vor Prag mit der Armee des Königs und erhielt den Befehl, sofort die Stadt anzugreifen. Beim Sturm auf Prag kam von Schwerin ums Leben.