Kunststoffe

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    auch: Plaste, Plastics;

    Kunststoffe sind Bau- und Werkstoffe aus makromolekularen organisch-chemischen Verbindungen. Sie werden durch Abwandlung hochpolymerer Naturstoffe (z.B. Zellstoff oder Naturkautschuk) oder vollsynthetisch aus niedermolekularen Verbindungen (Ausgangsstoffe z.B. Kohle, Erdöl) durch Polymerisation, Polykondensation und Polyaddition hergestellt.

    Wichtig für die Eigenschaften der Kunststoffe sind v.a. der strukturelle Aufbau und der Grad der Vernetzung. Sie sind meist hart, aber auch elastisch und weich. Generell weisen Kunststoffe neben einer relativ geringen Dichte ein beachtliches Isolationsvermögen und eine Beständigkeit gegen Korrosionseinflüsse auf. Kunststoffe sind den natürlichen Werkstoffen durch ihre plastische Verformbarkeit in vielen Bereichen überlegen.

    Kunststoffe werden nach ihrem Wärmeverhalten in Thermoplaste (z.B. Polyethylen), Elastomere, Duroplaste und Polymerlegierungen eingeteilt. Da es sich bei den Kunststoffen um Polymere handelt, unterscheidet man auch hier zwischen den drei Strukturtypen isotaktisch, syndiotaktisch und ataktisch.

    Weitere Beispiele: Polyvinylchlorid (PVC), Polyacrylharze, Polyurethane, Epoxidharze.

    Kunststoffe sind seit dem 19. Jh. bekannt (1839: vulkanisierter Kautschuk, 1897: Kunsthorn, 1869: Celluloid). Synthetisch produziert werden Kunststoffe seit Beginn des 20. Jh.s. Unter Anwendung von Harnstoff entstand Duroplast-Kautschuk, Thermoplaste wie PVC und Polyvinylacetat kamen hinzu. Im 2. Weltkrieg wurde die Produktion von wichtigen Kunststoffen wie Silicon eingeleitet.

    In letzter Zeit konzentriert man sich mehr auf die Verbesserung vorhandener als die Entwicklung neuer Kunststoffe. Kunststoffe finden Verwendung bei der Herstellung von Textilien, Kunstleder, Fußbodenbelägen, Kunstborsten, Haushaltsgegenständen, Klebstoff, Isoliermitteln, Schutzbrillen, Uhrgläsern, Folien, Verpackungsmaterial, Schallplatten usw. Sie sind wesentlicher Bestandteil in Industrie und Technik.