Kompass

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    Gerät zur Bestimmung der Himmelsrichtungen. Wichtiges Navigationsinstrument unter anderem in der Schifffahrt; auch verwendet zur Orientierung in der Luftfahrt oder bei Unternehmungen im freien Gelände.

    Magnetkompass

    Im Zentrum des Magnetkompasses sitzt auf einer Achse bzw. einer Pinne eine symmetrische und leicht bewegliche, horizontale magnetische Nadel, deren eine Spitze immer zum magnetischen Nordpol (Erdmagnetismus) zeigt. Große Mengen an Eisen lenken die Kompassnadel ab; deshalb enthalten Navigationskarten Angaben über die Missweisung (Deklination).

    Erfindung und erste Anwendung quellenmäßig nicht sicher zu belegen, Ursprungsland jedenfalls China (um 120 n.Chr.); Albertus Magnus schrieb die Erfindung des Kompass Aristoteles zu, in dessen Schriften die Erwähnung des Kompass vermutlich durch arabische Kommentatoren Eingang gefunden hatte. In Europa seit etwa 1200 bekannt; seit dem 13./14. Jh. allgemein in Gebrauch, löste der Kompass die Schifffahrt von den Küsten, ermöglichte die Hochseeschifffahrt und wurde ein unerlässliches Hilfsmittel bei den Entdeckungen.

    Kurskreisel oder Kreiselkompass

    Gerät im Luftfahrzeug zur Kursüberwachung. Der kardanisch aufgehängte Kreisel mit horizontaler Achse, auf dessen Rahmen eine Kursskala angebracht ist, wird durch Stauluft oder elektrisch angetrieben. Im Vergleich zum Magnetkompass treten keine Anzeigefehler infolge Beschleunigung oder Neigung auf, jedoch wandert der eingestellte Kurs mit zunehmender Flugentfernung aus, was von Hand nach der Anzeige des Magnetkompasses korrigiert wird. Vom weiterentwickelten Kurskreisel, dem Kreisel-Magnet-Kompass, wird diese Korrektur automatisch ausgeführt.

    H. Anschütz-Kaempfe konstruierte 1908 den ersten Kreiselkompass, in dessen Innerem ein elektrisch betriebener, fünf Kilogramm schwerer Kreisel mit 15 000-20 000 U/min rotierte.