Klaus Bölling

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    deutscher Journalist und Politiker; * 29. August 1928 in Potsdam

    Bölling schlug nach dem Zweiten Weltkrieg eine Journalistenlaufbahn ein, trat 1956 der SPD bei, arbeitete als Auslandskorrespondent im Hörfunk und als Moderator des "Weltspiegels" im Fernsehen. Als Leiter des ARD-Studios Washington begleitete er den Vietnam-Krieg mit kritischer Stimme.

    1974 holte Helmut Schmidt Bölling als Chef des Bundespresseamts an seine Seite. Im sogenannten "Deutschen Herbst" 1977 hatte er als Regierungssprecher die schwierige Aufgabe, die Entscheidungen der Bundesregierung bezüglich der Entführung des damaligen Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer und der "Landshut" im somalischen Mogadischu der Öffentlichkeit zu erklären. 1981 wurde Bölling Nachfolger von Günter Gaus als Ständiger Vertreter der Bundesrepublik in der DDR. Er war maßgeblich am Zustandekommen einer Begegnung zwischen Schmidt und Honecker (1981) beteiligt. Ende April 1982 beorderte Schmidt ihn wieder ins alte Amt nach Bonn, das er bis zum Ende der Regierung Schmidt im selben Jahr inne hatte.

    Ab 1999 führte er eine Interviewreihe bei der Zeitung "Welt am Sonntag", der er die Mitarbeit 2001 jedoch kündigte.

    Bölling erhielt 1981 das große Bundesverdienstkreuz.

    Er verfasste mehrere Bücher zur Geschichte Deutschlands, unter anderem "Der Aufstand - Vorgeschichte, Geschichte und Deutung des 17. Juni 1953" (1957), "Bonn von außen betrachtet. Briefe an einen alten Freund" (1986).