Khmer

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    indochinesisches Volk im Westteil Indochinas; in Kambodscha, zeitweise auch in Siam(Thailand), Laos, Kotschinchina; umfasst ca. 9 Mio. Menschen. Die Sprache der Khmer heißt Khmer oder Kambodschanisch; es existiert eine eigene Schrift, die aus der indischen Silbenschrift entstanden ist. Die Khmer sind überwiegend Buddhisten.

    In der Zeit um Christi Geburt gehörten die Khmer zum hinduistischen Funan-Reich (Malaya bis Kotschinchina). Seit dem 6. Jh. bestand ein eigenes Reich, in dem um 1000 n.Chr. der Buddhismus eingeführt und herrschende Religion wurde. Unter dem "Gottkönig" Jayavarman II. (802-869) entstand ein "Goldenes Zeitalter". Einer seiner Nachfolger erbaute im 10. Jh. die Tempelstadt Angkor, die politisches und religiöses Zentrum wurde. Die größte Machthöhe erreichten die Khmer unter Jayavarman VII. um 1200. Später waren sie Angriffen von Mongolen und Thaifürsten ausgesetzt. 1434 kam es zur Aufgabe und Evakuierung der durch Thai bedrohten Hauptstadt Angkor und zur Verlegung des Herrschersitzes nach Phnom Penh, der heutigen Hauptstadt von Kambodscha. Bald erfolgte der Niedergang des Reiches, dem ein jahrhundertelanger Streit Siams und Annams um die Herrschaft folgte. In der Folge des Vietnamkrieges brach in Kambodscha ab 1970 ein Bürgerkrieg aus. Siehe auch Rote Khmer und Kambodscha, Geschichte.

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