Keramik

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    (griechisch "Töpferkunst")

    Werkstoffe und Gegenstände aus anorganischen Rohstoffen (z.B. Ton), die zur Haltbarmachung unter hohen Temperaturen gebrannt werden; der Begriff bezeichnet auch das Töpferhandwerk an sich. Die Keramik zählt zu den frühesten Erzeugnissen des sesshaft gewordenen Menschen; die ältesten Funde stammen aus Palästina und sind über 9000 Jahre alt.

    Technik

    Ton oder Kaolin wird mit Sand und Flussmitteln gemischt, geformt, getrocknet und der Hitze ausgesetzt (gebrannt); die Tonteilchen verkleben in der Hitze miteinander (sie sintern) und es entsteht das Wasser aufsaugende, poröse Steingut, mit durchsichtiger Glasur für Essgeschirr und Waschbecken, und das feinporige Steinzeug, das durch einen Glasurüberzug (z.B. bläuliche Salzglasur) für Wasser undurchlässig gemacht wird, z.B. für Vorratsbehälter. Grobkörnig sind Ziegel und Schamottesteine. Feinkörnig sind Terrakotta, Kachel und Kochgeschirr. Verglast durch stärkeres Sintern bei höherer Hitze, also hartgebrannt, sind Klinker und Fliesen.

    Keramische Werkstoffe sind im Allgemeinen elektrisch nicht leitend, widerstehen auf Dauer Temperaturen bis 1 400 °C, sind ausgezeichnete Wärmeisolatoren und chemisch gegen viele Medien resistent, sie zeichnen sich durch ein geringes spezifisches Gewicht und höchste Verschleißfestigkeit aus. Die eingesetzten Grundstoffe sind praktisch unbegrenzt verfügbar. In der Elektrotechnik dienen Keramiken als Substrate für hochintegrierte Schaltungen, Magnettonköpfe und Widerstände. Die Hitzeschilde zur Erde zurückkehrender Raumfahrzeuge sind ebenfalls aus Keramik.