Julius Streicher

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    deutscher Politiker; * 12. Februar 1885 in Fleinhausen, Schwaben, † 16. Oktober 1946 in Nürnberg


    Als der Volksschullehrer Streicher sich 1921 mit seiner Anhängerschaft in Nürnberg aus der rechtsradikalen Deutsch-Sozialistischen Partei löste und zur NSDAP überging, gewann er die besondere Gunst Hitlers. Die Teilnahme am Münchner Putsch von 1923 hatte seine Entlassung aus dem Schuldienst zur Folge. Kurz darauf zum Gauleiter von Franken ernannt und Führer der Partei in Nordbayern, wurde er zu einem der radikalsten Propagandisten des Nationalsozialismus, indem er vor allem durch das von ihm 1923 begründete Wochenblatt "Der Stürmer" in kaum überbietbarer Brutalität gegen die Juden hetzte. Sein systematisch vorangetriebener, an die primitiven Instinkte appellierender Antisemitismus ließ ihn zum Initiator der Judenverfolgung werden. So übernahm er nach der "Machtergreifung" am 1. April 1933 die Leitung des allgemeinen Boykotts jüdischer Geschäfte, Ärzte und Rechtsanwälte und war maßgeblich am Zustandekommen der Nürnberger Gesetze beteiligt. Durch seinen persönlichen Lebenswandel (unter anderem Bereicherung an jüdischem Vermögen, eigenhändige sadistische Quälereien Gefangener) selbst bei Parteigenossen in denkbar schlechtem Ruf stehend, hatte er es nur Hitlers Einspruch zu verdanken, dass er nicht aus der NSDAP ausgeschlossen wurde. Seine Abberufung als Gauleiter erwies sich 1940 angesichts der katastrophalen Zustände in Franken allerdings als unvermeidlich, doch stand er weiterhin unter dem Schutz Hitlers und konnte seine Hetzkampagnen fortsetzen. 1946 wurde er in Nürnberg zum Tode verurteilt und hingerichtet.