Juan Antonio Samaranch

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    spanischer Diplomat und Sportfunktionär; * 17. Juli 1920 in Barcelona, † 21. April 2010 in Barcelona


    Samaranch übte zwei Jahrzehnte lang das Amt des IOC-Präsidenten aus. Sein sportpolitischer Werdegang begann in den 1950er Jahren, wobei dem Franco-nahen Samaranch, der auch private Kontakte zum spanischen Staatschef unterhielt, die Türen zu hohen Ämtern offen standen. 1966 wurde er in das IOC berufen, wo er bald zum Protokollchef aufstieg. Von 1977 an war er für vier Jahre im diplomatischen Dienst in Moskau tätig, bevor er 1980 im Moskauer Haus der Gewerkschaften als Nachfolger Lord Killanins zum siebten Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees gewählt wurde.

    Sein Name steht in der Geschichte des IOC vor allem für die stetige Ausweitung des olympischen Programms und Kommerzialisierung der Spiele. Der oft umstrittene Spanier wurde dreimal im Amt bestätigt (1989, 1993 und 1997). 1995 war das Alterslimit für IOC-Mitglieder von 75 auf 80 Jahre angehoben worden, was dem damals 77-jährigen Samaranch die erneute Kandidatur im Jahr 1997 ermöglicht hatte. 2001 trat Samaranch nicht mehr zu den Wahlen an, sein Nachfolger wurde der Belgier Jacques Rogge.

    2002 veröffentlichte er seine Autobiografie "Memorias Olímpicas".