Joseph I. von Habsburg

    Aus WISSEN-digital.de

    deutscher Kaiser; * 26. Juli 1678 in Wien, † 17. April 1711 in Wien

    Sohn Leopolds I.


    1705 bestieg Joseph I. den Thron. Er verfolgte zuerst den Plan einer dauernden Erwerbung Bayerns, die für die Politik des 18. Jahrhunderts maßgebend blieb, aber sich stets als unausführbar erwies. 1706 begannen Reibungen mit dem Frankreich-freundlichen Papst Clemens X., die 1708 zu den schärfsten Drohungen und zur Kriegsbereitschaft führten, 1709 jedoch mit der Nachgiebigkeit des isolierten und eingeschüchterten Papstes endeten.

    Was die inneren österreichischen Verhältnisse betraf, so fand Joseph bei seinem Regierungsantritt Ungarn in vollem Aufstand und Schlesien in Unruhen. Für die Protestanten in Schlesien gewann Karl XII. von Schweden (1706) im Altranstädter Frieden von Joseph eine Reihe von Zugeständnissen; in Ungarn, wo Franz Räköczy, von Frankreich unterstützt, die älteren Rechte des Landes gegen die Verfassungsänderungen von 1687 verteidigte, sah sich Joseph zu Verhandlungen genötigt, deren Abschluss erst nach seinem Tod im Frieden zu Szathmär 1711 erfolgte. Joseph starb 1711 unerwartet an den Pocken in einem Augenblick, wo das Ansehen Frankreichs durch das Kriegsglück der im Spanischen Erbfolgekrieg verbündeten Mächte gänzlich zerstört war und Ludwig XIV. sich bereits zu den demütigendsten Friedensbedingungen bereit erklärt hatte. Da aber die Regierung Österreichs an Karl VI., den einzigen lebenden Habsburger vom Mannesstamm, überging, so hatte der frühe Tod Josephs, dessen große politische, wirtschaftliche und künstlerische Pläne unerfüllt blieben, eine gänzliche Veränderung der politischen Lage zur Folge.

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