Johann Balthasar von Neumann

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    deutscher Baumeister; * 30. Januar 1687 in Eger, Böhmen, † 19. August 1753 in Würzburg


    Hauptmeister des deutschen Spätbarock, begann als Militär und Ingenieur, 1719 von Fürstbischof Philipp Franz von Schönborn zum Leiter des Bauwesens ernannt, entwarf im gleichen Jahr den 1. Bauplan für die Fürstbischöfliche Residenz in Würzburg, sein Hauptwerk unter den weltlichen Bauten, der vornehmste deutsche Schlossbau des Barock. Für den Bau wurden noch zugezogen: J.L. von Hildebrandt, M. von Welsch, Robert de Cotte und Germain Boffrand; alle diese Einflüsse des Wiener und des französischen Barock vereinigte Neumann zu einer harmonischen Gesamtleistung. Das große Treppenhaus des Schlosses mit dem Deckengemälde von Tiepolo bietet einen der größten Raumeindrücke des deutschen Barock. Die Residenz im Außenbau 1744, die Innenausstattung um 1754 vollendet. Auch die Kirchenbauten Neumanns bezeugen seine außerordentliche Raumfantasie: Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen bei Bamberg (1745-72); Abteikirche Neresheim (1745-92; beide Kirchen nach Neumanns Tode vollendet); Peterskirche in Bruchsal (1740-44); Kirche in Etwashausen (1741); Kirche in Gaibach (1740-45); Wallfahrtskirche Käppele bei Würzburg (1747-50); außerdem Festungsanlagen, Brücken-, Wasser- und Straßenbauten.

    Weitere Hauptwerke: Treppenhaus im Kloster Ebrach (1716), Schloss Werneck (1733-37), Treppenhaus im Schloss Bruchsal (1729-33), Treppenhaus im Schloss Brühl bei Bonn (1743-48),