Jean-Eugène-Auguste Atget

    Aus WISSEN-digital.de

    französischer Fotograf; * 12. Februar 1857 in Libourne, † 4. August 1927 in Paris

    Atgets Bilder von Paris und seinen Einwohnern machten ihn zu einem der einflussreichsten Fotografen des 20. Jahrhunderts und zu einem der wichtigsten Wegbereiter der Dokumentarfotografie.

    Als Waise wuchs er bei einem Onkel auf, bis zur See ging. Ab 1879 nahm er am Pariser Konservatorium Musik- und Schauspielunterricht, wurde Schauspieler und Maler. Obwohl er als talentiert galt, war er als Schauspieler nie wirklich erfolgreich und erhielt nur kleine Nebenrollen. Auch als Maler konnte er keine großen Erfolge verbuchen. Erst 1897, im Alter von 40 Jahren, begann er zu fotografieren.

    Innerhalb von zehn Jahren schuf er eine der beeindruckendsten Dokumentationen des Pariser Lebens. Seine Fotos waren keine Porträts, sondern zeigten das normale Straßenleben von Paris, darum fotografierte er auch Müllmänner, Straßenarbeiter, Läden, Gebäude, Parks, Märkte, Cafés sowie vom Verfall bedrohte Viertel. Jedoch erhielt er wenig offizielle Aufträge und sein Werk wurde erst kurz vor seinem Tod von dem Künstler Man Ray entdeckt. Berenice Abbott, eine Studentin Rays, war begeistert von Atgets Fotografien und brachte einen Großteil seiner Negative und Fotos in die USA.

    1929 wurden die Fotografien in der "Film und Foto"-Ausstellung in Stuttgart gezeigt. Atgets erstes Fotobuch erschien 1931. Die Kollektion von Fotografien, die Abbott in die USA brachte, ist im Museum of Modern Art in New York ausgestellt.