Jean-Baptiste Colbert

    Aus WISSEN-digital.de

    französischer Politiker; * 29. August 1619 in Reims, † 6. September 1683 in Paris



    war ab 1651 Vermögensverwalter des Kardinals Mazarin. 1665 wurde er zum Oberintendanten des größten Teils der Staatsverwaltung. Als herausragendster Vertreter des Merkantilismus führte er Finanz- und Steuerreformen durch, die Frankreichs Wirtschaftswachstum und ein Ansteigen der Staatseinnahmen bewirkten. Zu diesen Reformen gehörten unter anderem Schutzzölle, staatliche Kontrolle des Handels und Aufbau von Manufakturen. Die Einnahmen wurden aber größtenteils durch den aufwändigen Lebensstil Ludwigs XIV. und dessen Kriegszüge wieder aufgebraucht. Colbert galt als Gegner der französischen Eroberungspolitik auf dem Kontinent, konnte sich aber gegen die Kriegspartei des Marquis de Louvois nicht durchsetzen.

    Neben der Wirtschaft galt sein Interesse der Kunst und Wissenschaft: er gründete 1666 in Paris die Académie des sciences. Colbert wurde 1669 Minister des Marinebereichs und baute die französische Flotte aus. An seinem Lebensende wurde er für die schlechte finanzielle Lage Frankreichs verantwortlich gemacht, heute gilt Colbert jedoch als einer der größten Staatsmänner Frankreichs.

    Kalenderblatt - 23. April

    1980 Im so genannten zweiten Kohle-Strom-Vertrag verpflichten sich die deutschen Stromversorger zur Abnahme der heimischen Steinkohle. Ziel der Vereinbarung ist neben dem Verzicht auf überflüssige Importe die Sicherung von 100 000 Arbeitsplätzen.
    1990 Karl-Marx-Stadt erhält wieder den Namen Chemnitz. Anlass dazu gab eine Bürgerbefragung, bei der 76 % der Einwohner dafür stimmten.
    1998 Internationale Fluggesellschaften dürfen künftig Nordkorea überfliegen.