Jacques Offenbach

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    deutsch-französischer Komponist und Cellist; * 20. Juni 1819 in Köln, † 5. Oktober 1880 in Paris

    eigentlich: Jacob Offenbach; zunächst Schüler von L. Cherubini am Pariser Konservatorium. 1839 im Theater des Palais-Royal Uraufführung des Vaudeville "Pascal et Chambord", 1840 Übersiedelung nach Paris. Nachdem er zum Katholizismus übergetreten war, heiratete er am 14. August 1844 Herminie d'Alcain, eine gebürtige Spanierin. Als Cellovirtuose gab Offenbach im März 1849 ein Konzert vor dem neuen Präsidenten der französischen Republik, Napoleon III. Am 28. Mai 1853 kam seine Operette "Le Trésor à Mathurin" zur konzertanten Aufführung. In einem Holzbau an den Champs-Elysees unweit des Weltausstellungsgeländes eröffnete Offenbach kurz später sein eigenes kleines Theater, das er "Bouffes-Parisiens" nannte. Dort kam am 5. Juli 1855 der Einakter "Les deux avengles" ("Die beiden Blinden") zum ersten Mal mit großem Erfolg auf die Bühne; durch ihn galt Offenbach wenig später als Mitbegründer der Pariser Operette; es folgten "Orphée aux enfers" ("Orpheus in der Unterwelt", 1858), "La belle Hélène" ("Die schöne Helena", 1864), "Barbe-bleu" ("Blaubart", 1866), "La vie parisienne" (Pariser Leben", 1866) und "La Périchole" (1868); ab 1860 erhielt der Komponist die französische Staatsbürgerschaft.

    Der Krieg von 1870/71 und der Sturz des napoleonischen Regimes bedeuteten in seinem Leben einen großen Einschnitt. Anfangs wurde er in Paris als angeblicher Preuße und später in Berlin und Wien als Franzose boykottiert. Zwar dauerte dieser Zustand nicht lange an, doch führte er sein Theaterunternehmen in den Ruin. Erst sein Amerikaaufenthalt 1876 bescherte ihm noch einmal Triumphe, die jedoch nicht von Dauer waren. Sein letztes Meisterwerk, die fantastische Oper "Les contes d'Hoffmann" ("Hoffmanns Erzählungen"), komponierte er 1880; die Uraufführung ein Jahr später konnte er nicht mehr miterleben.

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