Irène Joliot-Curie

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    französische Physikerin; * 12. September 1897 in Paris, † 17. März 1956 in Paris

    1935 Nobelpreis für Chemie für die Entdeckung der künstlichen Radioaktivität zusammen mit Frédéric Joliot.

    Die Tochter von Marie und Pierre Curie verlor schon als Kind durch einen Unfall den Vater. Umso enger schloss sie sich an die Mutter an, die später auch ihre wissenschaftliche Ausbildung übernahm. Die Forscherin promovierte 1925 mit einer Arbeit über die Isotope des Chlors. Sie heiratete einen Fachkollegen, den bekannten Atomphysiker Frédéric Joliot, mit dem sie seit 1926 wissenschaftlich zusammenarbeitete. Die beiden übernahmen das geistige Erbe von Marie Curie, die 1934 starb. Irène und ihrem Mann gelang erstmalig die künstliche Erzeugung radioaktiver Stoffe. 1932 entdeckte das Ehepaar, unabhängig von dem englischen Forscher Chadwick, das Neutron, ein Materieteilchen von der Masse des Wasserstoffkerns (also eines Protons), jedoch ohne elektrische Ladung, das als Geschoss für Kernspaltungen wichtig wurde. Außerdem sind Irène Joliot wichtige Arbeiten über die Radioaktivität des Poloniums und Radiums zu verdanken. Sie wurde Professorin an der Pariser Universität, übernahm 1932 die Leitung des Radium-Instituts, 1947 des Radiumlaboratoriums der Sorbonne.