Induskultur

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    auch: Harappa-Kultur;


    Die Induskultur ist eine der frühesten Hochkulturen der Erde, der sumerischen und ägyptischen Kultur verwandt. Sie ist aus Dorfkulturen im damals fruchtbareren Indusgebiet des 4. und 3. Jahrtausends v.Chr. hervorgegangen.

    Ihre Herkunft ist noch ungeklärt. Man kann jedoch nachweisen, dass es schon früh Beziehungen zu den Kulturen des Alten Orients, vor allem zu Sumer und Bahrain gab. Die Induskultur wird allerdings erst seit 1921 durch Ausgrabungen erforscht. Bisher wurden 100 Handelsplätze festgestellt: Im Industal, der oberen Gangesebene und in Gujarat bis zum Golf von Khambat und der Halbinsel Kathiawar am Indischen Ozean. Hauptgrabungsplätze: Mohenjo-Daro, Harappa, Chanhudara und der große Hafen Lothal (mit Kais, Torschleuse und Heiligtum einer Seefahrergöttin).

    Die Blütezeit der Induskultur währte von etwa 2700-1500 v.Chr., bis Klimaverschlechterung (Ausbleiben des Monsunregens), Notstände und indoiranische Völker ihr ein jähes Ende setzten.

    Es handelt sich bei dieser Kultur um eine einheitliche, fast uniforme Kultur und Zivilisation. Viehzucht, Viehhaltung (Zebu, Kurzhornrind, Büffel, Elefant, Schaf, Hund) und Ackerbau waren Voraussetzungen für das Leben in den großen Städten (Anbau von Gerste, Weizen, Sesam, Felderbsen, Baumwolle; Bau von Getreidesilos; statt Mühlen Getreidestampfer); Es gab ein einheitliches Maß- und Gewichtssystem. Verwaltungsmittelpunkte waren wohl die durch Flussschifffahrt verbundenen Städte Mohenjo-Daro am unteren Indus und Harappa im Pandschab.

    Die Städte wurden nach Plan gebaut und nach Zerstörungen nach Plan wieder errichtet, mit rechtwinklig sich kreuzenden Straßen, Straßen- und Hauskanalisation, Häusern mit Innenhöfen und Wasserzapfstellen, heiligen Bädern, öffentlichen Gebäuden, verstaatlichten Läden, Werkstätten, Ziegeleien, Weber- und Töpferbetrieben. In der Umgebung gab es Bewässerungskanäle und Dammbauten gegen Überschwemmungen und in jeder Stadt eine hochragende Zitadelle, die wahrscheinlich als Residenz des Priesterkönigs und Kultstätte zugleich diente.

    Die Zivilisation der herrschenden Klasse war bronzezeitlich, die der dienenden Klasse jungsteinzeitlich mit Feuersteinwerkzeug, primitiven Töpferwaren und Tonschmuck. Ferner gab es den Kult einer Muttergottheit, heiliger Bäume und eines gehörnten Fruchtbarkeitsgottes.

    Zeugnisse der Kunst sind Stempelsiegel aus Speckstein mit (nur z.T. entzifferten) Schriftzeichen und Darstellung von Wasserbüffeln, Zebuochsen, Elefanten, Rhinozerossen und Fabelwesen; Kalkstein- und Bronzestatuetten; Sexualsymbole; Stein- und Knochenwerkzeuge; Silber-, Fayence-, Glas-, Edelsteinschmuck, Kupferspiegel; Bronzewaffen; Bälle und Spielfiguren.

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