Ilse Aichinger

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    österreichische Schriftstellerin; * 1. November 1921 in Wien, † 11. November 2016 in Wien

    Ilse Aichinger erlangte schon mit ihrem ersten Roman "Die größere Hoffnung" (1948) Weltgeltung. Ihr Thema war und blieb für lange Zeit der Terror des Nationalsozialismus. Zentrale Themen waren außerdem Lebensangst und soziale Gerechtigkeit. Die Schriftstellerin entwickelte eine immer individuellere Sprache, die ihren ersten Ausdruck in ihrem dritten Buch "Zu keiner Stunde" (1957) fand. Die surrealistischen Dialogszenen sind ein deutlicher Bruch mit der gewohnten Erzähltechnik. Ilse Aichinger schrieb außerdem Hörspiele sowie weitere Erzählungen. Sie verfolgte die Dialogform in ihrem Werk immer konsequenter. 1976 veröffentlichte sie den Band "Schlechte Wörter" mit Prosa, Lyrik und Hörspielen. 1991 erschienen ihre "Gesammelten Werke" in acht Bänden.

    Sie gehörte ab 1951 der "Gruppe 47" an, deren Preis sie 1957 erhielt. Für ihr zweites Buch "Der Gefesselte" erhielt sie 1955 den Bremer Literaturpreis und den Preis der Stadt Düsseldorf. Die Schriftstellerin war ab 1956 Mitglied der Berliner Akademie der Künste, wurde 1957 in den deutschen PEN-Club gewählt und war ab 1977 Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. 1982 erhielt sie den Petrarca-Preis, 1987 den Europalia-Literatur-Preis der Europäischen Gemeinschaft, 1991 den Großen Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, 1995 den Großen Österreichischen Staatspreis für Literatur.

    Werke: "Rede unter dem Galgen" (1952), "Der Gefesselte" (1953), "Knöpfe" (1953), "Zu keiner Stunde" (1957), "Eliza, Eliza" (1965), "Auckland" (1969), "Schlechte Wörter" (1976), "Meine Sprache und ich" (1978) u.a.