IBM

    Aus WISSEN-digital.de

    Abk. für: International Business Machines,

    Einleitung

    IBM ist der größte internationale Anbieter von Computersystemen mit Hauptsitz in den USA. IBM gilt als größer Softwarehersteller und zugleich (nach Compaq) als zweitgrößter PC-Hersteller der Welt. IBM entstand 1924 (aus der 1911 von Hollerith gegründeten Firma CTR). Bis in die 50er Jahre standen die Lochkartentechnik (z.B. für Tabelliermaschinen) und die Herstellung von manuellen und elektrischen Büromaschinen im Vordergrund (Schreibmaschinen u.a.).

    Frühe Computerentwicklungen

    Der Mark I, ein 1944 von Aiken entwickelter Relais-geschalteter Universalcomputer der ersten Computergeneration, wurde im Auftrag von IBM und der US Navy entwickelt. 1952 stellte IBM ihr erstes elektronisches Datenverarbeitungssystem vor: IBM 701; 1953 folgte das System IBM 650, das am Ende des Jahrzehnts das weltweit am weitesten verbreitete Computersystem war (fast 2 000 verkaufte Exemplare). 1957 stattete IBM mit dem 305 erstmals einen Rechner mit Magnetplatten aus. Bis in die 60er Jahre wurden von dem 1959 herausgebrachten Computersystem IBM 1401 (Schaltelement: Transistoren) 18 000 Exemplare verkauft. In den 60er Jahren kam das System/360 auf den Markt, das - mit integrierten Schalt- und Steuerelementen ausgestattet (dritte Computergeneration) - neue Dimensionen der Speicherkapazität möglich machte. Die Reihe dieser Computer wurde mit System/370, -/36 und -/38 fortgesetzt und bildete auch die Grundlage für die Entwicklung von Großrechnern. 1978 begann die Auslieferung des Großrechners IBM 3033, dem weitere Modelle der 30xx-Serie folgten.

    Parallel entwickelte IBM Bürosysteme der mittleren Datentechnik (Minicomputer und Software). Die AS/400 (seit 1988) und die S/390 gehören zu dieser Linie. Zur gleichen Zeit brachte IBM die ersten Workstations bzw. Server des Typs RS/6000 mit RISC-Prozessoren heraus, die mittlerweile auch häufig als Unix-Webserver eingesetzt werden. Seit Jahren gehört IBM zu den führenden Server-Anbietern (verschiedene Produktlinien, z.B. auch Netfinity).

    Die weitere Firmenentwicklung

    1981 wurde der erste IBM-Mikrocomputer, der IBM-PC, vorgestellt. Mit der Ausbreitung dieses Marktes und mit dem rapide voranschreitenden Rückgang der Nachfrage nach Großrechnern Ende der 80er Jahre verlor IBM Marktanteile auf dem EDV-Markt, auch durch Misserfolge wie die PS/2-Systeme. IBM fing dies aber z.T. durch Neuentwicklungen (unter anderem Notebooks, OS/2, PC-Anwendungssoftware, z.B. zur Spracherkennung) auf. Zusammen mit Apple und Motorola ist IBM an der Entwicklung und Herstellung des Power-PC-Prozessors beteiligt.

    Mit dem Aufkauf der Firma Lotus im Jahr 1995 verstärkte IBM seine Aktivitäten als Softwareanbieter. 1996 erwarb der Konzern Tivoli Systems und erhielt dadurch eine Spitzenposition im Marktsegment Management-Software. Mittlerweile zählt IBM auch zu den großen Prozessorherstellern. In IBM-Fabriken werden Prozessor-Chips mit der Architektur von Cyrix und AMD hergestellt, erstere zum Teil auch unter dem Firmennamen von IBM.

    1999 stieg IBM aus dem Einzelhandelsgeschäft mit PCs aus, 2002 wurde die eigene Produktion von PCs eingestellt und an Sanmina-SCI verkauft. Heute macht IBM vor allem im Großrechnerbereich und mit Ergebnissen aus der Forschung von sich reden. Vor allem das Spiel des Schachweltmeisters Kasparow gegen den IBM-Schachcomputer Deep Blue (im Mai 1997) machte Schlagzeilen: Die Maschine gewann die Partie mit 3,5:2,5 Punkten. Der leistungsstärkste Großrechner der Welt, "Blue Gene/L", stammt ebenfalls von IBM.

    IBM beschäftigt 319 000 Mitarbeiter und erzielt einen Jahresumatz von 89 Milliarden US-Dollar (Stand: 2004).