Hormonspiegel: Auch Frauen können Testosteronmangel haben

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    Testosteron steht in der Gesellschaft vor allem für Männlichkeit. Was viele Menschen nicht wissen: Es ist kein Hormon, das ausschließlich Männer produzieren. Der weibliche Körper stellt ebenfalls Testosteron her, wenn auch in deutlich kleineren Mengen. Sollte diese Funktion gestört sein oder mit dem Altwerden nachlassen, kann dies erhebliche Folgen haben.

    Auswirkungen von Testosteron beim Mann

    Testosteron gilt als das Hormon, das Frauen und Männer am deutlichsten voneinander unterscheidet. Wenn der männliche Körper mit der Testosteronproduktion richtig beginnt, führt dies zu erheblichen Veränderungen. Der Körper verliert seine Zierlichkeit, typisch männliche Attribute werden ausgeprägt, wie z.B. der ausgeprägte und abgesenkte Kehlkopf, stärker ausgeprägte Stirnwülste und ein stärkeres Muskelwachstum.

    Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass Testosteron nicht nur körperliche Veränderungen hervorruft, sondern auch das Verhalten beeinflusst. So zeigt es sich unter anderem dafür verantwortlich, dass Männer im Vergleich zu Frauen über eine höhere Risikobereitschaft verfügen. Das Eingehen von Risiken ist daher keineswegs nur Machogehabe, sondern wird auch von den Hormonen beeinflusst.

    Testosteron bei der Frau

    Wie einleitend bereits angedeutet, wird Testosteron nicht exklusiv vom männlichen Körper produziert. Frauen befinden sich ebenso in der Lage, das Hormon zu bilden. Dies geschieht vor allem in den Eierstöcken. Die Menge des produzierten Hormons fällt im Vergleich sehr gering aus. Produziert wird es dennoch, weil es für den Organismus von großer Bedeutung ist.

    Der weibliche Körper wird durch das Hormon auf vielfache Art und Weise unterstützt. Vor allem hat es Auswirkungen auf den Gemütszustand. Sofern eine gesunde Hormonproduktion stattfindet, kann dies ein besseres Wohlbefinden bedeuten, ebenso wie einen vorhandenen Sexualtrieb. Findet die Produktion nicht mehr statt oder ist sie zu gering, wirkt sich dies auf das Gemüt aus.

    Eine weitere Eigenschaft ist die Beeinflussung der Fettverbrennung. Testosteron fördert die Bildung von Muskeln und zugleich die Verbrennung von Körperfett. Liegt ein Testosteronmangel vor, kann die körpereigene Fettverbrennung gedrosselt werden, was wiederum das Risiko der Gewichtszunahme steigert.

    Wann liegt bei der Frau ein Testosteronmangel vor?

    Ein Mangel des Hormons liegt vor, wenn dessen Produktion stark verringert abläuft oder vom Körper gänzlich eingestellt wurde. Die Ursache kann mit den Eierstöcken in Verbindung stehen, insbesondere nach dem Durchlaufen der Menopause. Ob letztlich ein Testosteronmangel der Frau vorliegt, lässt sich erst in Verbindung mit einem Hormontest in Erfahrung bringen. Wer einen Verdacht auf Hormonmangel hegt und es genau wissen möchte, führt einen Test durch.

    Solch ein selbst durchgeführter Test kann eine erste Indikation liefern. Wer es genau wissen und der Sache auf den Grund gehen möchte, sucht am besten einen Arzt auf. Erfahrene Mediziner, die sich auf den Hormonhaushalt spezialisiert haben, können präzise Tests durchführen und im Anschluss sagen, ob ein Mangel des Hormons vorliegt bzw. wie es generell um den Hormonhaushalt steht. == Was ist im Falle eines Hormonmangels zu tun? ==

    Sollte ein Hormonmangel durch einen Facharzt diagnostiziert werden, folgt im Regelfall eine gezielte Behandlung. Dies gilt nicht nur für einen Mangel an Testosteron, auch Störungen der Produktion anderer Hormone sind behandelbar. Die Ansätze sind ganz verschieden, je nach Ursache und Ausmaß.

    Bei einem Hormonmangel ist es theoretisch möglich, das fehlende Hormon von außerhalb zuzuführen - sofern der Arzt darin eine Notwendigkeit sieht. Die Zuführung erfolgt in Form von Medikamenten, sei es direkt gespritzt oder in Form von Tabletten. Sollte die Produktion nicht ausgefallen, sondern lediglich verringert sein, kann sich auch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln empfehlen. Der zuständige Arzt wird eine geeignete und abgestimmte Therapie empfehlen.

    Sollte der Körper das Hormon noch produzieren können, kann sich alternativ eine Stimulation empfehlen. In diesem Fall wird ein Nahrungsergänzungsmittel oder ein Medikament eingenommen, dessen Wirkstoffe die körpereigene Hormonproduktion ankurbeln. Hier gilt – wie auch bei anderen Therapieansätzen – dass vor allem die Dosierung entscheidend ist. Ist die richtige Menge gefunden, pegelt sich der Hormonhaushalt passend ein.