Heinrich der Seefahrer

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    portugiesischer Infant und Seefahrer; * 4. März 1394 in Porto, † 13. November 1460 in Sagres

    Sohn König Johanns I. von Portugal, Herzog von Viseu (1415). Mit der Entdeckung von neuen geografischen Horizonten, der Entwicklung von besseren Schiffen, neuen nautischen Instrumenten und genaueren Karten sowie der Förderung nautischer und verwandter wissenschaftlicher Disziplinen, die er mit aller Kraft vorantrieb und finanzierte (fast bis zum eigenen Ruin und dem von Portuga), legte Heinrich den eigentlichen Grundstein zu Portugals Aufstieg zu einer führenden Seemacht im 15. und 16. Jh.

    In Heinrichs Wirken kommt ein neuartiges wissenschaftliches und pragmatisches Denken zum Ausdruck, in dem sich bereits der denkgeschichtliche Übergang von mittelalterlichen Gedankengut zu Vorstellungen der Aufklärung andeutet.

    1415 eroberte Heinrich zum Schutz gegen arabische Einfälle Ceuta (gegenüber von Gibraltar). Er gründete nautische Schulen ("Seefahrerschule" in Sagres) und organisierte seit 1418 Entdeckungsfahrten an die afrikanische Westküste. 1427 wurden die Azoren entdeckt, die Madeira-Gruppe wurde in dieser Zeit kolonialisiert. 1434 gelang erstmals die Umschiffung von Kap Bojador (im Gebiet der heutigen Republik Sahara), die Kapitän Gil Eanes auf Heinrichs Befehl durchführte. Kap Bojador galt damals als die Grenze der Welt.

    Nachdem Heinrichs Schiffe 1445 die Mündung des Senegal und Kap Verde erreichten, wandelten sich die Vorstellungen vom Ausmaß der Erde grundlegend. 1455 beauftragte Heinrich den Kapitän Cadamosto mit der Erkundung des Flusses Gambia. Ein Jahr später entdeckte Cadamosto die Kapverischen Inseln. Heinrich, der selbst nie zur See fuhr, legte den Grundstein zum Aufstieg Portugals als seefahrende Kolonialmacht.

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