Hector Berlioz

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    französischer Komponist; * 11. Dezember 1803 in La Côte-Saint-André (Isère), † 8. März 1869 in Paris


    Berlioz studierte zunächst Medizin, dann wendete er sich der Musik zu und wurde Schüler von Jean-F. Le Sueur und A. Reicha. Stark beeinflusst von Beethoven, Gluck und der französischen romantischen Literatur erregte er erste Aufmerksamkeit mit seiner "Symphonie fantastique" und gewann im selben Jahr (1830) den Rompreis, der ihm einen Studienaufenthalt in Italien ermöglichte. In Frankreich fand seine Musik keine entsprechende Beachtung, jedoch konnte Berlioz auf Konzertreisen durch Deutschland, Österreich und Russland einige Erfolge für sich verbuchen. Förderung erfuhren seine Werke durch F. Liszt, der 1852 und 1855 Berlioz-Wochen in Weimar veranstaltete.

    Berlioz gilt als Vertreter eines teilweise die Programmmusik berührenden Kompositionsstils. Seine neuen Klangfarben durch gesteigerte Chromatik, Ausbeutung der Dissonanzwirkungen und vor allem einer avantgardistischen Instrumentation eröffneten die moderne Orchestrierungskunst, die er auch theoretisch in seiner Instrumentationslehre ("Traité d´instrumentation et d´orchestration modernes", Paris 1844) beschreibt. Berlioz schuf vor allem Orchestermusik und Opern, die zum Teil eine große Nähe zur französischen Grand opera aufweisen.

    Bekannte Werke sind die "Symphonie fantastique", "Harold en Italie" für Bratsche und Orchester, "Le carnaval romain" (Konzertouvertüre), "Grand messe des morts" (Requiem), "L'enfance du Christ" (Oratorium), "La damnation de Faust" (Oratorium), "Roméo et Juliette" oder der Opern-Zweiteiler "Les Troyens", bestehend aus "La prise de Troie" und "Les Troyens à Carthage" (1855-58). Mit seinen neuartigen Orchesterfarben beeinflusste er Komponisten wie R. Wagner und F. Liszt.

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