Hans Holbein der Jüngere
Aus WISSEN-digital.de
deutscher Maler; * im Winter 1497 in Augsburg, † 29. November 1543 in London
Lebensstationen
Holbein war Schüler seines Vaters Hans Holbein des Älteren und stand unter dem Einfluss von H. Burgkmair. Er zog mit seinem Bruder Ambrosius 1515 nach Basel und wurde dort Schüler von H. Herbster.
1516 erhielt er erste Bildnisaufträge, 1517 folgte der erste Auftrag für eine Wandmalerei im Hertenstein-Haus in Luzern (1517). 1518/19 unternahm er vielleicht eine Reise nach Oberitalien; jedenfalls sind in seinem Werk ab diesem Zeitpunkt bestimmende Eindrücke der italienischen Renaissancemalerei spürbar.
1519-26 arbeitete Holbein hauptsächlich für den Basler Buchdruck. Unter anderem illustrierte er Erasmus von Rotterdams "Encomium Moriae" und Martin Luthers Übersetzung der Bibel. Daneben fertigte er Wandgemälde im Saal des Großen Rates an. Von diesen bedeutenden Arbeiten Holbeins zeugen nur noch Entwürfe und Fragmente.
1526 ging Holbein nach London, wo er sich mit kurzen Unterbrechungen bis zu seinem Tode aufhielt. Thomas Morus war sein Gönner, und Heinrich VIII. erhob ihn zum Hofmaler. Aus dieser Zeit stammen an die hundert Porträts, die am englischen Hof sehr begehrt waren. Holbeins Porträts sind äußerst detailreich ausgeführt, geben aber nur wenig Einblick in die Persönlichkeit der Dargestellten.
Künstlerische Bedeutung
Holbein gehört mit A. Dürer, L. Cranach, M. Grünewald und H. Baldung Grien zur Generation der bedeutendsten deutschen Maler, die am Beginn der Neuzeit in einer Generation auftraten; er war ihr größter Porträtist.
Werke (Auswahl)
Tafelbilder: Doppelbildnis des Bürgermeisters Meyer und seiner Frau (1516, Basel, und Silberstiftstudien dazu, ebenfalls in Basel); aus seiner Londoner Zeit 1532-43: Bildnis des Kaufmanns Gisze (1532, Berlin, Staatliche Museen); Doppelbildnis zweier Gesandter (1533, London, National Gallery); Tochter des Thomas Morus (Zeichnung, 1526, Windsor Castle); Bildnis Jane Seymour (1536, Wien, Kunsthistorisches Museum); Sieur de Morette (1534-35, Dresden, Gemäldegalerie); Heinrich VIII. (1539, Rom, Galleria Nazionale);
Holzschnittfolgen: Illustrationen zum Alten Testament (um 1525 entstanden, 1538 erschienen); "Totentanz" (vor 1526, erschienen 1538).
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