Hans Frank

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    deutscher Politiker, Militär und Jurist; * 23. Mai 1900 in Karlsruhe, † 16. Oktober 1946 in Nürnberg

    stieß im Oktober 1923 zur NSDAP; Stationen seiner Parteikarriere waren der Vorsitz der NS-Rechtswahrerbundes (1928), der Einzug in den Reichstag (1930), die Ernennung zum bayerischen Justizminister und "Reichskommissar für Gleichschaltung der Justiz in den Ländern" (1933) sowie die Berufung zum Reichsminister (ohne Geschäftsbereich) 1934.

    Frank wurde 1939 nach der Besetzung Polens Generalgouverneur im nicht dem Reich einverleibten Teil des besiegten Landes, residierte in der Krakauer Burg. Er machte sich durch brutale Verfolgung der polnischen Führungsschicht und Ausplünderung seines Herrschaftsbereiches verhasst.

    1942 deutete sich eine Wandlung an, als er in Reden an Universitäten die Rückkehr zur Rechtsstaatlichkeit anmahnte, indem er sich gegen die polizeistaatliche Willkür im Reich wandte. Er wurde daraufhin aller Parteiämter enthoben, blieb aber Generalgouverneur und änderte auch seinen Herrschaftsstil nicht mehr. Bei Kriegsende in den Westen geflohen, wurde Frank am 6. April 1945 von US-Truppen verhaftet und in Nürnberg angeklagt; in der Haft konvertierte er zum Katholizismus. Als einziger der 21 Angeklagten im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess bekannte sich Frank schuldig und übernahm die Verantwortung für seine Taten. Seine 38 Diensttagebücher, die er dem Gericht zur Verfügung stellte, wurden Grundlage des Todesurteils am 1. Oktober 1946.

    Memoiren: "Im Angesicht des Galgens" (postum 1953).

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