Günstige Kredite: So funktionieren Vergleichsportale

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    Die Kreditvergabe boomt: In den vergangenen Jahren stiegen die Darlehenssummen immer weiter. Mehr als 1 Milliarde Euro werden mittlerweile jährlich an Privatpersonen in Deutschland vergeben. Ein Grund: Die Konditionen sind lukrativer und die Suche nach dem passenden Kredit ist einfacher geworden. An letzterem haben Vergleichsportale einen großen Anteil.

    Vergleichsportale - das sind Plattformen wie Check24, Verivox oder smava. Sie liefern Kreditinteressierten eine Übersicht, welche Darlehen zu welchen Konditionen aktuell auf dem Markt erhältlich sind. Mit wenigen Klicks erhält man dort kostenlos und unverbindlich eine Liste verschiedener Kreditangebote. Man muss dafür lediglich Daten wie die gewünschte Darlehenshöhe, die mögliche Laufzeit und den Verwendungszweck eingeben.

    Achtung: Angebote beruhen meist auf repräsentativen Beispielen

    Verbraucher müssen bei der Sortierung allerdings auf Details achten, um nicht auf Angebote hereinzufallen, die auf den ersten Blick besser wirken, als sie eigentlich sind. Denn die Ergebnisliste der Vergleichsportale liefert eine Übersicht mit Angeboten, die meist auf repräsentativen Beispielen beruhen. Es handelt sich also in der Regel um Kreditangebote, die zu den präsentierten Konditionen nur zu bestimmten Bedingungen herausgegeben werden. Doch ob ein Interessent diese Bedingungen tatsächlich erfüllt, kann das Suchprogramm nicht wissen.

    Die Vorschläge wirken auf den ersten Blick oft überzeugend, gehen jedoch von einem gedachten Beispielkunden aus. Doch bevor man ein Darlehen von einem Kreditgeber erhält, prüft dieser unter anderem die Bonität des Interessenten. Vergleichsportale berücksichtigen diese nicht und gehen automatisch von einer hervorragenden Bonität aus. Die Angebote, die man in der Ergebnisliste angezeigt bekommt, weichen also mitunter stark von den tatsächlichen Konditionen ab, die man erhalten würde.

    Die Bonität des Interessenten beeinflusst wesentlich, ob Banken ihm einen Kredit gewähren. Und sie wirken sich auch auf die Konditionen des Kreditangebots aus. Sucht man Angebote, ohne dass vorab eine Bonitätsprüfung stattfand, erhält man deshalb nur einen Überblick über mögliche, aber nicht zwingend realistische Angebote.

    Vergleichsportale liefern ersten Eindruck

    Dieser Sachverhalt bedeutet jedoch nicht, dass die Suche über Vergleichsportale nicht sinnvoll ist. Obgleich man nicht zwingend Angebote erhält, die einem die Banken tatsächlich anbieten, erhält man zumindest eine Übersicht, welche Konditionen theoretisch bei den unterschiedlichen Banken möglich sind. Manchmal ist es sinnvoll, mit diesen Internet-Angeboten bei Filialbanken vorzusprechen und anhand der vorgelegten Beispiele einen besseren Deal auszuhandeln. Die meisten Kreditanstalten haben einen gewissen Spielraum, wenn es bei der Darlehensvergabe um die Höhe der Zinsen geht.

    Zudem gibt es Banken, die ihre Zinsen über alle Bonitäten hinweg gleichbleibend vergeben. Bei diesen weichen die Beispielkonditionen kaum von den tatsächlichen ab. Interessenten sollten deshalb genau auf die Details der Vorschläge achten und die Suchmaske der Vergleichsportale so genau wie möglich anpassen.

    Die Suche immer ausweiten und vergleichen

    Vergleichsportale ermöglichen einen Einblick in den Markt, bieten aber nur bedingt realistische Angebote. Man sollte sich deshalb auch woanders über Kreditmöglichkeiten informieren. Viele Banken bieten auf ihren Internetseiten eigene Kreditrechner an. Die Norisbank beispielsweise ermöglicht es Interessenten, über ihre Website bequem unverbindliche Kreditangebote einzuholen. Das Angebot wird für jeden Interessenten individuell erstellt.

    Auch sollte man nicht auf die Anfrage bei der eigenen Hausbank verzichten. Langjährige Kunden können beispielsweise oft von individuellen Prämien profitieren - manchmal bieten auch einzelne Filialen besondere Deals. Vergleichen - und das über die Vergleichsportale hinaus - ist wichtig, um ein verlässliches Bild der möglichen Konditionen zu erhalten.

    Kalenderblatt - 26. April

    1925 Hindenburg wird zum Reichspräsidenten gewählt.
    1954 Eröffnung der Ostasien-Konferenz in Genf, auf der über die Koreafrage und den Frieden Indochinas beraten werden soll.
    1974 Der Bundestag stimmt über die Reform des § 218 ab und entscheidet sich für die Fristenlösung, die aber am 25. Februar vom Bundesverfassungsgericht für verfassungswidrig erklärt wird.