Grazia Deledda

    Aus WISSEN-digital.de

    italienische Dichterin; * 30. September 1871 in Nuoro in Barbagia, Sardinien, † 15. August 1936 in Rom

    Deledda gilt als eine der bedeutendsten Vertreterinnen des italienischen Naturalismus. 1926 erhielt sie den Nobelpreis für Literatur.

    Deledda wuchs ihrer Zeit entsprechend ohne abgeschlossene Schulbildung heran, bildete sich jedoch durch intensives Selbststudium. Als Zweiundzwanzigjährige heiratete sie und übersiedelte mit ihrem Mann nach Rom. Hier erschienen auch ihre ersten Romane, die mit Beifall aufgenommen wurden. Der Erfolg ermutigte Deledda zu weiterem Schaffen. In ihren Romanen schildert sie Land und Leute ihrer Heimat Sardinien und vor allem das harte und entbehrungsreiche Leben der einfachen Bevölkerung.

    Der Literatur-Nobelpreis des Jahres 1926 war die höchste öffentliche Anerkennung ihres imposanten literarischen Gesamtwerkes. In der Ära Mussolini stellte die Dichterin ihren Ruhm und ihre Begabung allzu willfährig in den Dienst der faschistischen Machthaber, was dazu führte, dass ihr Werk nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges bewusst vergessen wurde. Erst in jüngster Zeit wurde es wiederentdeckt.

    Hauptwerke: "Fior di Sardegna" (1892), "Anime oneste" (1895, "Ehrliche Seelen"), "Il tesoro" (1897), "Elias Portolú" (1903), "Canne al Vento" (1913, "Schilf im Wind", auch: "Schweres Blut"), "La Madre" (1920).

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