George de Hevesy

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    ungarischer Physikochemiker; * 1. August 1885 in Budapest, † 5. Juli 1966 in Freiburg im Breisgau

    Hevesy studierte in Budapest und an der Technischen Hochschule Berlin. Als Assistent an der Eidgenössischen Technischen Hochschule wirkte er in Zürich, dann bei Fritz Haber mit Arbeiten an der Ammoniaksynthese. Nach Fortsetzung der Studien bei Rutherford in Manchester und seiner Arbeit am Wiener Radium-Institut wurde er 1918 Professor an der Universität Budapest. Er nahm an der noch fehlenden genauen Bestimmung der seltenen Erden im periodischen System teil. In Kopenhagen entdeckte er 1923 gemeinsam mit dem Holländer Dirk Coster das Element 72, das sie zu Ehren Kopenhagens "Hafnium" nannten. 1926 wurde Hevesy Professor der physikalischen Chemie in Freiburg, 1930 an der Cornell-Universität in Ithaca (USA). Seit 1943 wirkte er im Forschungsinstitut für organische Chemie an der Universität Stockholm.

    In seiner Züricher Zeit befasste er sich mit dem chemischen Verhalten geschmolzener Salze, in Manchester mit der Elektrochemie radioaktiver Körper. Im Wiener Radium-Institut kam er zu den ersten Anwendungen radioaktiver Isotope als Blei-Indikatoren (mit Paneth). In Budapest beschäftigte er sich zusammen mit Groh mit "Selbstdiffusion" von Blei und arbeitete (mit Zechmeister) an der Auswechselbarken von Blei-Atomen in anorganischen und organischen Verbindungen. Bei Niels Bohr führte er mit Brömsted teilweise Trennungen von Quecksilber- und Chlor-Isotopen durch. Mit Hans von Euler-Chelpin führte er in Stockholm Forschungen über die Wirkung von Röntgenstrahlen auf die Bildung von Nukleinsäuren in Tumoren und normalen Organen durch, wobei Radiophosphor als Indikator benutzt wurde.

    Er erhielt 1943 den Nobelpreis für Chemie "für seine Arbeiten über die Anwendung der Isotope als Indikatoren bei der Erforschung chemischer Prozesse".