Gajus Julius Cäsar

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    römischer Feldherr und Politiker; * 13. Juli 100 v.Chr. in Rom, † 15. März 44 v.Chr. in Rom


    auch: Gaius Iulius Caesar;

    stammte aus dem uradligen Geschlecht der Julier, mütterlicherseits mit der plebejischen Nobilität verwandt, schloss sich der Volkspartei gegen die Adelsfamilien an; in Fühlung mit Catilina, den er für seine Zwecke brauchte.

    80-70 v.Chr. rhetorische und militärische Ausbildung im Osten; seit 68 im Staatsdienst; 68 Quästor, 65 Ädil, 63 Pontifex Maximus; 62 Prätor.

    60 schloss er mit Pompejus und Crassus das erste Triumvirat. 59 wurde er Konsul (Ausschaltung des Senats).

    58-52 eroberte und befriedete er als Statthalter das noch freie keltische Gallien, das Rom oft bedrohte (Südgallien war bereits römische Provinz = Gallia Narbonensis). Gajus Julius schaffte sich dort ein zuverlässiges Heer und überwarf sich mit Pompejus und dem Senat, 49 überschritt er mit seinem Heer den Rubikon (Grenze seiner Provinz). 48 schlug er Pompejus bei Pharsalus, 47 überließ er das mühsam befriedete Ägypten Kleopatra, 47/46 vernichtete er die Reste der Pompejaner in Nordafrika und Spanien.

    Ab dann war er unumschränkter Alleinherrscher in Rom, ließ sich alle wichtigen Staatsämter unter Wahrung der verfassungsmäßigen Formen ("Cäsarismus": Alleinherrschaft auf demokratischer Grundlage) übertragen und reorganisierte das Reich: Überwachung der Steuererhebung; Verleihung des römischen Bürgerrechts an zahlreiche Provinziale, Gründung von Kolonien zur schnelleren Romanisierung besonders Galliens, Veteranensiedlungen, Verminderung des römischen Proletariats, Kalenderreform;

    Cäsars Streben nach der Krone in den Formen des hellenistischen Absolutismus führte schließlich zu einer Verschwörung von Anhängern des Senats und fanatischen Republikanern und zu seiner Ermordung an den Iden des März (15. 3.).

    Cäsars Erkenntnis, dass die Republik sich überlebt habe, bestätigte der Aufstieg seines Großneffen und Adoptivsohnes Octavian.

    "Cäsar" wurde zunächst ehrenvoller Beiname der julischen, dann Titel der Kaiser überhaupt, seit Hadrian Amtstitel der Thronfolger; davon abgeleitet "Kaiser" und "Zar".

    Von Cäsars Schriften sind erhalten: sieben Bücher über den Gallischen Krieg ("De bello gallico"), zwei Bücher über den Bürgerkrieg ("De bello civili").

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