Fruchtwasser

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    die den Eihautsack ausfüllende Flüssigkeit, die die Frucht während ihrer Entwicklung umgibt. Sie schützt die Frucht vor äußerer Gewalteinwirkung, fängt Stöße und Erschütterungen auf und sichert der Frucht ausreichende Bewegungsfreiheit. Damit wird auch gleichzeitig die Schmerzhaftigkeit der kindlichen Bewegungen für die Mutter gemildert.

    Die normale Fruchtwassermenge beträgt am Ende der Schwangerschaft ca. 1 Liter. Zunächst ist sie eine gelblichklare, gegen Ende der Schwangerschaft durch kindliche Absonderungen von Talg und Kindspech trübe Flüssigkeit. Bei Schwangerschaftsdauer über den errechneten Termin hinaus kann das Fruchtwasser grünlich verfärbt, gelegentlich von erbsbreiartiger Beschaffenheit sein. Am Aussehen des Fruchtwassers kann der Geburtshelfer in der Amnioskopie den Zustand des Kindes mitbeurteilen.

    Eine krankhafte Vermehrung des Fruchtwassers (Hydramnion) kann Ausdruck und Ursache einer kindlichen Missbildung sein. Zuweilen täuscht hierbei der übergroße und schnell wachsende Bauchumfang eine Mehrlingsschwangerschaft vor. Bei der Geburt wird gelegentlich durch Überdehnung der Gebärmutter eine Wehenschwäche beobachtet; bei vorzeitigem Blasensprung kann es zum Nabelschnurvorfall kommen.

    Eine zu geringe Fruchtwassermenge (Oligohydramnie) lässt die kindlichen Bewegungen besonders schmerzhaft erscheinen; sie kann gleichfalls Ursache von Kindesmissbildung sein.

    Bei der Geburt bildet ein Teil des Fruchtwassers, zusammen mit den Eihäuten, die Fruchtblase. Das häufig vorkommende Verschlucken von Fruchtwasser schadet dem Kind nicht, wohl aber das Einatmen desselben infolge von Sauerstoffmangel während der Geburt. Es muss nach der Geburt sofort durch Absaugen aus den Luftwegen entfernt werden.