Fleisch: Wie viel davon ist wirklich gesund?

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    Die Deutschen sind Fleischesser. Pro Jahr konsumiert der Durchschnittsdeutsche etwa 60 Kilogramm Fleisch. Dies käme einem Stapel von 200 Steaks gleich, schließt aber auch den Verzehr von Wurstwaren oder Schinken ein. Pro Woche verzehren wir folglich 1,2 Kilogramm Fleisch. Auf den Tellern landen zwei Schnitzel oder Steaks, ein Hähnchenbrustfilet, zwei Packungen Wurstaufschnitt, eine Portion Geschnetzeltes und zwei Hamburger. Doch wie viel Fleisch ist denn nun wirklich gesund oder kommen wir sogar komplett ohne fleischliche Nahrungsmittel aus?

    Wie viel Fleisch ist erlaubt?

    Diese Frage beschäftigt die Wissenschaft seit geraumer Zeit nach. Das Ergebnis sind klar definierte Aussagen. Nach einer Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sollten pro Woche nicht mehr als 300 bis 600 Gramm Fleisch auf den Tisch kommen. Laut Ernährungsexperten entspricht dieser Wert dem aktuellen Stand der Wissenschaft. Damit sind wir angehalten, unseren Fleischkonsum zu halbieren.

    Fleisch als Gesundheitskiller

    Der Konsum von Fleisch steht nicht nur aus ökologischer Sicht in der Kritik. Ein hoher Fleischverbrauch birgt auch Risiken für die Gesundheit. Dabei muss nicht komplett auf Fleisch verzichtet werden und auch der Verzehr von Fast Food ist erlaubt, solange sich der Fleischkonsum in den aufgezeigten Grenzen hält.

    Wird Fleisch stark erhitzt, bilden sich schädliche Amine und Kohlenwasserstoffe. Das Pökeln von Fleisch und Wurst setzt zusätzlich Nitrosamine frei. Diese Stoffe stehen in der Kritik, das Krebsrisiko zu begünstigen. Vor allem die Wahrscheinlichkeit, an Darmkrebs zu erkranken erhöht sich. Diese Zubereitungsmethoden betreffen vornehmlich Wurst oder Schinken. Daher gilt industriell verarbeitetes Fleisch als besonders ungesund.

    Auch der Konsum von rotem Fleisch steht in der Kritik. Rotes Fleisch enthält große Mengen an Eisen. Konzentriert sich das Mineral im Blut, erhöht dies das Krebsrisiko. Diese Vermutung konnte in jüngsten Studien jedoch nicht nachweislich bestätigt werden.

    Gewusst wie

    Die Zubereitung des Fleisches spielt ebenfalls eine Rolle. Kommt der Sonntagsbraten auf den Tisch, ist dagegen wenig einzuwenden. Wie uns Tim Schweitzer von Sternefood verrät, erweisen sich die dazu gereichten Soßen dagegen als wahre Kalorienbomben. Ein Steak vom Grill kommt ohne fettige Soße aus und kann mit Kräuterbutter angerichtet werden. Es werden kleinere Fleischmengen von hochwertiger Qualität empfohlen.

    Das Auge isst mit. Daher sollte Gegrilltes mit Steakbesteck serviert werden. Die speziellen Messer besitzen einen Wellenschliff und sorgen dafür, dass das Fleisch nicht reißt. Für häufiges Grillen kann ein Gasgrill empfohlen werden. Dieser lässt die genaue Temperaturregelung zu und damit lässt sich die gewünschte Garstufe besser treffen.

    Fleisch schadet dem Immunsystem

    Ernährungsmediziner sind zu der Erkenntnis gelangt, dass übermäßiger Fleischkonsum die Entstehung von Diabetes und Herz-Kreislauf-Krankheiten begünstigen kann. Als eine Belastung für unser Immunsystem erweist sich mit Arachidonsäure eine Omega-6-Fettsäure, welche Entzündungsreaktionen auslösen kann.

    Fleischlos glücklich?

    Mehr und mehr Menschen entscheiden sich für eine vegetarische Lebensweise und streichen Fleisch komplett vom Speiseplan. Wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigen, dass eine vollwertige vegetarische Ernährung den Körper mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt. Vegetarier leben nachweislich gesünder, als Menschen mit einem hohen Fleischkonsum. Wer sich entschließt, vegan zu leben und damit auf alle tierischen Produkte verzichtet, wird jedoch mit Ernährungsdefiziten rechnen müssen und dem Körper müssen unter Umständen einzelne Vitamine und Nährstoffe in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zugeführt werden.