Ferdinando Galli da Bibiena

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    italienischer Baumeister; * 18. August 1657 in Bologna, † 3. Januar 1743 in Bologna

    Vater von Alessandro und Antonio Galli da Bibiena. Nach seiner Ausbildung als Maler und Architekt wurde Ferdinando erster Maler und Architekt am Hof des Ranuccio Farnese in Parma. Zu seinen bedeutendsten Arbeiten aus dieser Zeit zählen die Villa und die Gärten von Colorno, zwei Kapellen an der Jesuitenkirche in Reggio und die Ausmalung eines Saales des Collegio Ducale in Parma. Berühmt wurde er aber insbesondere durch seine Theater- und Festdekorationen, die er für verschiedene Opern und Feste in Bologna, Parma, Barcelona und Wien entwarf. Bahnbrechend für die Entwicklung des Bühnenbilds waren seine "Varie opere di Prospettiva" (1706).

    Seit 1714 ist seine Tätigkeit in Wien belegt, wo er unter anderem einen Trauerkatafalk für Herzog Anton Ulrich errichtete und sich an dem Wettbewerb um die Errichtung der Karlskirche beteiligte; er unterlag jedoch Fischer von Erlach.

    Zu seinen bedeutendsten theoretischen Schriften gehört "L'architettura civile" (1711).