Felix Mendelssohn Bartholdy

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    deutscher Komponist; * 3. Februar 1809 in Hamburg, † 4. November 1847 in Leipzig


    Enkel des Berliner Aufklärungs-Philosophen Moses Mendelssohn und Musikschüler von Ludwig Berger und C.F. Zelter. Er trat bereits neunjährig (u.a. im Salon J.W. von Goethes) als Pianist auf, komponierte seit seinem elften Lebensjahr und dirigierte als Zwanzigjähriger (1829) die lange Zeit vergessene "Matthäuspassion" von J.S. Bach. Als Komponist trat er erstmals 1827 mit der Ouvertüre zu Shakespeares "Ein Sommernachtstraum" erfolgreich an die Öffentlichkeit. Nach zahlreichen Reisen durch Deutschland, England, Italien und Frankreich wurde Mendelssohn Bartholdy 1833 Musikdirektor in Düsseldorf und 1835 Kapellmeister des Gewandhauses in Leipzig. 1842 erfolgte die Berufung zum Preußischen Generalmusikdirektor in Berlin, und 1843 gehörte er zu den Mitbegründern des Leipziger Konservatoriums, dem ersten Musikbildungsinstitut dieser Art in Deutschland. R. Schumann wurde zu einem wichtigen Weggefährten Mendelssohns. In seinen Kompositionen stand er der Klassik (v.a. W.A. Mozart) nahe, verfügte aber über ein unverkennbares romantisches Kolorit. Vor allem in England und Deutschland konnte er durch vielfache künstlerische Impulse als Dirigent, Pianist, Komponist und Organisator die Musikszene nachhaltig bereichern. Die Oratorien "Paulus" (1836) und "Elias" (1846), beide bei Musikfesten in Düsseldorf uraufgeführt, setzten Maßstäbe für die Entwicklung des deutschen Oratoriums. Lieder, Klavierkompositionen, Kammermusik und Männerchöre waren wichtiger Grundstock des damals blühenden bürgerlichen Musiklebens.

    Werke:

    12 Streichersymphonien (1821-23), Symphonie Nr. 1 c-Moll, op. 11 (1824); Symphonie Nr. 2 B-Dur, op. 52 ("Lobgesang", 1839/40); Symphonie Nr. 3 a-Moll, op. 56 ("Schottische", 1829-1831); Symphonie Nr. 4 A-Dur, op. 90 ("Italienische", 1830-1833); Symphonie Nr. 5 d-Moll, op. 107 ("Reformations-Symphonie", 1829/30); Schauspielmusik zu "Ein Sommernachtstraum", op. 21/61 (1826, 1843); Konzertouvertüren ("Die Hebriden", op. 26; "Meeresstille und glückliche Fahrt", op. 27; "Das Märchen von der schönen Melusine", op. 32; "Ruy Blas", op. 95); Klavierkonzert Nr. 1 g-Moll, op. 25 (1830/31); Klavierkonzert Nr. 2 d-Moll, op. 40 (1837); Violinkonzert e-Moll, op. 64 (1838-1844); "Die Hochzeit des Camacho" (Oper, 1825); weitere komische Opern, Singspiele und Bühnenmusiken; Oktett, op. 20 (1830); 6 Streichquartette (Es-Dur, op. 12; A-Dur, op. 13; D-Dur, e-Moll, Es-Dur, op. 44; f-Moll, op. 80); Klavierquartette, Trios, Sonaten, Klaviermusik (u.a. "Lieder ohne Worte"), Kirchenmusik, über 100 Lieder u.a.