Fauves

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    Vereinigung von Malern, welche sich erstmals im Pariser Herbstsalon 1905 um Henri Matisse (1869-1954) zusammenfanden und 1906 im Salon des Indépendants ausstellten. Die Ausstellung erregte ärgerliches Aufsehen, v.a. durch das Bild von Matisse "Luxe, calme et volupté". Die Künstler wurden von der Kritik mit dem Beinamen "Fauves" (die Wilden) versehen, den sie in der Folge selber als Stilbezeichnung annahmen.

    Die Wurzeln des Fauvismus reichen zurück bis ins 19. Jahrhundert, zu Cézannes farblich konstruierten Bildern. Nicht mehr das Motiv, sondern die Farbe übernahm jetzt die Hauptrolle. Die Künstler griffen dabei verschiedene Anregungen auf: Einerseits die Gemälde van Goghs, Gauguins und Cézannes, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in großen Retrospektiven präsentiert wurden, andererseits die Farbtheorie des Neo-Impressionismus von Paul Signac, und schließlich die Entdeckung der so genannten „primitiven Kunst“ der Naturvölker. Die Stilprinzipien der "Fauves" wandten sich gegen den Impressionismus, gegen illusionistischen Tiefenraum und perspektivische Augentäuschung. Ihre bevorzugten Gestaltungselemente waren Fläche, Kontur und Farbe; die reine Farbe war für die Fauvisten das Wesentliche. Daneben wurde der Einklang von Ausdruck und dekorativer Wirkung angestrebt.

    Als zentrale Persönlichkeiten sind neben Matisse André Derain (1880-1954) und Maurice de Vlaminck (1876-1958) zu nennen. Daneben malten auch Raoul Dufy, Albert Marquet, Othon Friesz, Kees van Dongen und Georges Rouault zeitweise fauvistisch. Die einzelnen Künstler verfolgten allerdings bald ihre eigenen Wege, von 1907 an begann die kollektive Einheit der Fauvisten zu zerbröckeln.