Fabel

    Aus WISSEN-digital.de

    (lateinisch: fabula, "Erzählung, Sage")


    kurze, gleichnishafte und lehrreiche Erzählung, in der v.a. Tiere, vernunft- und sprachbegabt auftreten und durch ihr Verhalten allgemeine Moralgesetze illustrieren. Meistens kommt es in der Fabel zu einem Dialog. Als Begründer der Fabel gilt Äsop. In Deutschland hat sich die Gattung aus der mittelalterlichen Sangspruchdichtung entwickelt. Sie erfreute sich vor allem in der Zeit des Humanismus und der Renaissance (Hauptvertreter: Hans Sachs) großer Beliebtheit. Während der Aufklärung im 18. Jh. wurde die Fabel wegen ihres hohen didaktischen Wertes sehr geschätzt. Lessing verfasste mehrere solcher lehrreichen Fabeln. In der französischen Literatur ist vor allem Jean de la Fontaine mit seinen Fabeln berühmt geworden.

    Der Begriff dient auch zur Bezeichnung für das Handlungsgerüst eines narrativen literarischen Textes. Er wird dann im Sinne der englischen Begriffe "plot" und "story" verwendet.

    Audio-Material
    Gotthold Ephraim Lessing, Fabeln (1759)

    Kalenderblatt - 20. April

    1844 Uraufführung des Märchens "Der gestiefelte Kater" von Ludwig Tieck.
    1916 Die USA drohen Deutschland mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen, wenn Deutschland nicht die Torpedierung von Fracht- und Passagierschiffen aufgebe.
    1998 Die Terrororganisation RAF (Rote Armee Fraktion) erklärt sich selbst für "Geschichte" und löst sich auf.