Ernst Busch

    Aus WISSEN-digital.de

    deutscher Generalfeldmarschall; * 6. Juli 1885 in Essen, † 17. Juli 1945 im Gefangenenlager Aldershot (England)

    Als Zehnjähriger wurde er in das preußische Kadettenkorps aufgenommen. Nach Abitur und Beförderung zum Fähnrich trat er in das 1. Westfälische Infanterie-Regiment Nr. 13 in Münster ein.

    Beim Ausbruch des Ersten Weltkrieges führte er eine Kompanie, wurde 1915 zum Hauptmann befördert und kämpfte vier Jahre lang an der Westfront.

    Er zeichnete sich in zahlreichen Gefechten, Stoßtruppunternehmen und Schlachten aus. Gegen Ende des Krieges war er Bataillonskommandeur im Infanterie-Regiment Nr. 56 und mit dem Orden "Pour le Mérite" dekoriert.

    Als Oberstleutnant führte er 1930 ein Bataillon des Infanterie-Regiments 9 in Berlin-Spandau und - noch im gleichen Jahr und unter Beförderung zum Oberst - dieses Regiment als Kommandeur. Drei Jahre darauf war er als Generalmajor Kommandeur der 23. Infanterie-Division und nach weiteren drei Jahren als General der Infanterie Kommandierender General des VIII. Armeekorps in Breslau. Mit ihm marschierte Busch ins Sudetenland ein.

    Nachdem er mit dem VIII. Korps erfolgreich am Polenfeldzug teilgenommen hatte, übernahm er den Oberbefehl über die 16. Armee. Mit ihr rückte er am 10. Mai 1940 - dem Beginn des Westfeldzuges - von Trier aus in Luxemburg ein, um später auch an den Kämpfen in Frankreich teilzunehmen. Nach dem Waffenstillstand in Frankreich wurde der inzwischen mit dem Ritterkreuz ausgezeichnete Ernst Busch zum Generalobersten befördert.

    Im Mai 1941 verlegte Busch seine Armee in das südliche Ostpreußen, von wo aus sie am Russlandfeldzug teilnahm. Am 12. Oktober 1943 wurde der am 30. Januar 1943 zum Generalfeldmarschall beförderte Busch, als Nachfolger des bei einem Autounfall schwer verletzten Generalfeldmarschalls Kluge, Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Mitte.

    Bei der großangelegten Offensive der Roten Armee Mitte 1944 wurde diese Heeresgruppe fast vollständig vernichtet. Der Generalfeldmarschall wurde am 28. Juni als Sündenbock abberufen.

    Im März 1945 fand Busch wieder Verwendung als Oberbefehlshaber Nordwest. Befehlsgemäß kapitulierte er am 7. Mai 1945 in der Nähe Flensburgs. Britische Soldaten nahmen ihn fest. Busch wurde im Kriegsgefangenenlager Aldershot interniert.