Erich Ludendorff

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    deutscher General; * 9. April 1865 in Kruszewnia, Posen, † 20. Dezember 1937 in Tutzing, Oberbayern

    hervorgegangen aus der Schule Schlieffens war Ludendorff vor dem Ersten Weltkrieg Generalstabsoffizier. Bei Kriegsbeginn nahm er die Zitadelle von Lüttich ein und siegte 1914 als Stabschef Hindenburgs mit diesem in der Schlacht bei Tannenberg über die russischen Truppen.


    1916 wurde er zum 1. Generalquartiermeister ernannt und übernahm mit Hindenburg als dessen nächster Mitarbeiter die Gesamtleitung des Krieges (3. OHL). Ludendorff versuchte den "Siegwillen" zu stärken und erstmals den "absoluten Krieg" zu führen (Hindenburg-Programm der Rüstung, Hilfsdienstpflichtgesetz).

    Verhängnisvoll war besonders sein Einfluss auf die Politik; 1917 trug er zum Sturz des Reichskanzlers Bethmann Hollweg bei. Zu spät machte die Oberste Heeresleitung (OHL) im September 1918 das Waffenstillstandsangebot an die Alliierten; Ludendorff war später einer der Propagandisten der so genannten Dolchstoßlegende.

    Ende Oktober 1918 wegen seiner unnachgiebigen Haltung in der Frage der Waffenstillstandsbedingungen entlassen, ging er während der Revolution nach Schweden, versuchte eine Karriere als rechtsradikaler Politiker. 1923 beteiligte er sich am Hitlerputsch in München. Zwischen 1924 und 1928 war er Mitglied der nationalsozialistischen Fraktion im Reichstag. Unter dem Einfluss seiner zweiten Frau (Mathilde von Kemnitz) gründete er einen Kampfbund gegen die "überstaatlichen Mächte" (katholische Kirche, Jesuiten, Juden, Freimaurer) und den Tannenbergbund, einen germanischen Religionsbund.