Ei

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    (Ovulum, Ovum)

    auch: Eizelle;

    Ei ist die umgangssprachliche Bezeichnung für die weibliche Eizelle beim Menschen und bei mehrzelligen Tieren und Pflanzen, fachsprachlich als Ovum bezeichnet.

    Das Ei besteht in der Regel aus Eizelle und Eihülle, entsteht während der Oogenese und bildet nach der Befruchtung mit der männlichen Samenzelle den Embryo aus. Die Eier sind bei fast allen tierischen Organismen ähnlich aufgebaut: aus dem Eigelb (Dotter) und dem Eiklar (Eiweiß). Beide werden von Häuten und bei Tieren noch von einer porösen Kalkschale umgeben. Die Größe der Eizelle des Menschen beträgt nur ca. 150 mm, die des Straußeneis ca. 15 cm, die des größten bekannten Dinosauriereis ca. 30 cm im Durchmesser.

    Zum Beispiel beinhaltet ein Hühnerei folgende Segmente:

    Unter der Eihaut oder Dotterhaut befindet sich das Eiplasma (Ooplasma) mit dem Eikern. Im Eiplasma sind alle Stoffe wie Eiweiße, Lipoproteine, Fette, Glykogen usw. enthalten. Dies alles wird als Dotter bezeichnet. In ihm befindet sich auch noch der Keimfleck oder Hahnentritt. Der Dotter wird von dickflüssigem und dünnflüssigem Eiweiß umgeben. Von der Dotterhaut ragt von zwei Seiten die Chalaza oder Hagelschnur durch das Eiweiß an die innere Schalenhaut. Nach außen folgen zwei Schalenhäutchen (Faserproteinschichten) und die Kalkschale. Im unteren Teil des Eis befindet sich die Luftkammer zwischen den beiden Häutchen.

    Bei Insekten können die Eier von mehr oder weniger elastischen Häuten mit unterschiedlichsten Oberflächen umgeben sein. Die Dotter in den Eiern von Säugetieren und Vögeln sind im Vergleich größer als beim Menschen und manchen Insekten. Die Dottermenge ist abhängig davon, ab wann der Embryo selbst Nahrung aufnehmen kann bzw. ab wann er durch die Mutter ernährt wird. Im Dotter sind alle notwendigen Informationen für die Ausbildung des neuen Organismus gespeichert. Einzelne Eibezirke lassen sich schon jetzt einzelnen Körperabschnitten zuordnen. Das Ei des Huhns enthält neben den Elementen Kalium, Eisen, Phosphor, Kupfer, Mangan, Iod und Fluor auch fett- und wasserlösliche Vitamine sowie Öl-, Linolsäure und Cholesterin.

    Nach der Befruchtung durch eine männliche Samenzelle bildet sich in der weiblichen Eizelle durch Zellteilungen der Embryo. Bei manchen Tieren entwickelt sich auch aus einer unbefruchteten Eizelle ein Embryo, was als Jungfernzeugung oder Parthenogenese (z.B. bei Blattläusen, Wasserflöhen, Rädertierchen) bezeichnet wird. Auch die Drohnen der Bienen entstehen durch Jungfernzeugung.

    Mythologie

    Das Ei ist universelles Fruchtbarkeitssymbol unzähliger Kulturen und spielt in magischen Handlungen eine Rolle, im Christentum wurde das ehemals heidnische Symbol zum Sinnbild der Wiederauferstehung umgedeutet. Darüber hinaus trifft man häufig, etwa bei Griechen, Ägyptern, Kelten und Hindus, auf kosmogonische Vorstellungen, denen zufolge sich nach Überwindung des anfänglichen Chaos ein Ei (Symbol der Totalität) gebildet hat, aus dem schließlich die Welt hervorgegangen ist.