Doris Lessing

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    britische Schriftstellerin; * 22. Oktober 1919 in Kermanschah (Iran), † 17. November 2013 in London

    geborene: Taylor;

    Doris Lessing verbrachte ihre Kindheit in Rhodesien (heutiges Simbabwe). Nachdem 1949 ihre zweite Ehe mit dem deutschen Kommunisten Lessing geschieden worden war, siedelte sie nach London über und wurde freie Schriftstellerin. Bereits ihr erster Roman "Afrikanische Tragödie" (1950), in dem sie sich kritisch mit der südafrikanischen Politik der Apartheid auseinandersetzt, machte sie zu einer bekannten Autorin. "Das Goldene Notizbuch" (1962) markierte endgültig ihren Durchbruch und ist inzwischen ein Klassiker der feministischen Literatur.

    Im Zentrum von Lessings Romanen stehen Frauen und die Probleme weiblicher Selbstfindung und Identität. Dabei zeichnet sich Lessing durch einfühlsame psychologische Darstellungen aus. Viele Romane weisen deutlich autobiografische Züge auf. So war auch Afrika eines ihrer großen Themen, ebenso wie der Kommunismus. Später wandte sich die Autorin auch dem Bereich Science Fiction zu.

    Die Autorin erhielt zahlreiche Ehrungen, unter anderem wurde Doris Lessing 2001 für ihr Lebenswerk mit dem Premio Grinzane Cavour, einem der wichtigsten italienischen Literaturpreise, und dem spanischen Prinz-von-Asturien-Preis ausgezeichnet. 2007 erhielt sie den Literaturnobelpreis. In der Begründung des Komitees hieß es, Lessing sei "die Epikerin weiblicher Erfahrung, die sich mit Skepsis, Leidenschaft und visionärer Kraft eine zersplitterte Zivilisation zur Prüfung vorgenommen hat".

    Weitere Werke: "Das goldene Notizbuch" (1962), "Die Memoiren einer Überlebenden" (1974), "Das fünfte Kind" (1988), "Ben in der Welt" (2000), "Die Kluft" (2007) u.a.