Dominique Georges Pire

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    belgischer Dominikaner; * 10. Februar 1910 in Dinant, † 20. Januar 1969 in Löwen

    Pire trat Ende 1928 in den Couvent de la Sarte (Dominikanerorden) in Huy ein; er schrieb über die Lehren der Stoiker, studierte dann Soziale und Politische Wissenschaften an der Universität Löwen und lehrte 10 Jahre lang Moralphilosophie und Soziologie. 1938 gründete er zwei karitative Verbände: den Service d'Entr'Aide Familiale (Freie Hilfe für Familien in Not) und die Stations de pleine Air (Hilfsstationen im Freien) in Huy. Unter dem Namen "Sponsorship" (Patenschaft) setzte er eine Hilfsaktion in Gang, die sich sehr rasch entfaltete. 15 000 solcher Patenschaften konnten übernommen und den betreffenden Familien materielle und seelische Hilfeleistungen gewährt werden. Daraus entstand die Organisation "Hilfe für Flüchtlinge" mit ihren Statuten vom 18. November 1950. Die Aktion "Europäische Dörfer" (meist in Großstadtnähe) wurde ins Leben gerufen. Die Flüchtlinge sollten ganz in ihre Umwelt eingefügt werden. Am 21. September 1958 wurde der Grundstein zum "Albert-Schweitzer-Dorf" in Spielen (Saar) gelegt. Im gleichen Jahr erhielt Pire den Friedensnobelpreis. Außerdem rief Pire zu einem "Kreuzzug" auf, dem er den Namen "Europa des Herzens im Dienst der Welt" gab und der alle Menschen guten Willens in der gemeinsamen Bemühung, nationale, konfessionelle, soziale, sprachliche und andere Barrieren zu überwinden, vereinigen sollte.