Dietrich von Choltitz

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    deutscher General; * 9. November 1894 auf Schloss Wiese bei Neustadt, Oberschlesien, † 4. November 1966 in Baden-Baden

    Seit 1914 Berufssoldat, bekleidete Dietrich von Choltitz bei Beginn des Zweiten Weltkriegs den Rang eines Oberstleutnants. Nach Polen- und Frankreichfeldzug zeichnete er sich in Russland bei der Belagerung von Sewastopol aus, wurde 1942 zum Generalmajor und 1943 zum Generalleutnant befördert. Nachdem er 1944 zunächst die 76. Panzerdivision in Italien befehligt hatte, berief ihn Hitler nach der alliierten Invasion in der Normandie ins Führerhauptquartier "Wolfsschanze" und ernannte ihn als Nachfolger von General von Boineburg zum Wehrmachtsbefehlshaber Groß-Paris, zu dem außer der Stadt auch das Departement Seine und Teile der Departements Seine-et-Oise sowie Seine-et-Marne gehörten. Am 12. August erhielt Choltitz den Befehl, die Seinebrücken sprengen zu lassen. Es folgten noch acht weitere Zerstörungsbefehle Hitlers, die der Stadtkommandant jedoch verschleppte, nur teilweise ausführte oder ignorierte, da er den Krieg als verloren und weitere Opfer als sinnlos ansah. Als gegen aufständische Résistance-Gruppen Luftwaffe eingesetzt werden sollte, erreichte Choltitz über den schwedischen Konsul Raoul Nordling eine Feuerpause, so dass die Bombardierung unterblieb. Er konnte Paris, das die Alliierten am 24. August erreichten, planmäßig räumen, unterzeichnete am 28. August die Übergabe und ging in die französische Gefangenschaft, aus der er 1947 entlassen wurde.