David Lynch

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    amerikanischer Regisseur; * 20. Januar 1946 in Missoula, Montana

    Als Sohn eines Wissenschaftlers musste David Lynch bereits in jungen Jahren sehr oft umziehen und verbrachte seine Jugend in vielen unterschiedlichen Orten des mittleren Westens der USA. 1964 schloss er die High School ab und begann ein Kunststudium an der Boston Museum School. Bereits ein Jahr später brach er die Ausbildung dort ab und ging zusammen mit seinem Freund Jack Fisk nach Philadelphia, wo sich die beiden an der Pennsylvania Academy of Fine Arts einschrieben.

    Für einen Wettbewerb stellte Lynch eine Skulptur her, die aus einem Filmstreifen bestand, der sich in einer Endlosschleife im Projektionsapparat drehte. Seine Idee brachte ihm ein Preisgeld von 1 000 Dollar ein und ermöglichte die Produktion seines ersten Kurzfilms "The Alphabet" (1968). Dieser Film bescherte ihm die Aufnahme am American Film Institute in Beverly Hills sowie ein Stipendium von 5 000 Dollar. Mit diesem Geld realisierte er 1970 den Film "The Grandmother", der ihm mehrere kleinere Filmpreise einbrachte. Bereits im Jahr 1971 begann er mit den Dreharbeiten zu "Eraserhead", den er erst 1977 fertig stellen konnte und der über viele Jahre hinweg in verschiedenen Kinos zu sehen war.

    Mit einem Etat von fünf Millionen Dollar drehte Lynch schließlich "Der Elefantenmensch" ("The Elephant Man", 1980), der für acht Oscars nominiert wurde und dazu führte, dass namhafte Produzenten wie George Lucas ihn als Regisseur engagieren wollten. Lynch lehnte ab und drehte den skandalträchtigen Film "Blue Velvet" (1986) mit Isabella Rosselini in der Hauptrolle, der ihn international bekannt machte, auch wenn der Film kein wirklicher Publikumserfolg war. Auch in seinen folgenden Filmen zog er intellektuellen Anspruch meist der Publikumswirksamkeit vor.

    Neben Kinofilmen drehte Lynch auch die Fernsehserie "Twin Peaks" und zahlreiche Werbespots, vornehmlich für Parfüm und Modeartikel.

    Filme (Auswahl)

    1977 - Eraserhead (Buch, Regie und Produzent)

    1980 - Der Elefantenmensch (The Elephant Man, Buch und Regie)

    1984 - Der Wüstenplanet (Dune, Buch und Regie)

    1986 - Blue Velvet (Buch und Regie)

    1990 - Wild at Heart - Die Geschichte von Sailor und Lula (Wild at Heart, Buch und Regie)

    1996 - Lost Highway (Buch und Regie)

    1999 - Eine wahre Geschichte - The Straight Story (The Straight Story, Regie)

    2001 - Mulholland Drive - Straße der Finsternis (Buch und Regie)

    2002 - Darkened Room (Buch, Regie und Produzent)

    2006 - Inland Empire (Regie)

    Kalenderblatt - 19. April

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    1941 Bertolt Brechts "Mutter Courage" wird im Schauspielhaus Zürich uraufgeführt. Die von Helene Weigel verkörperte Protagonistin verliert im Dreißigjährigen Krieg alle ihre Kinder. Brecht will mit seinem Stück die Verzahnung von Kapitalismus und Krieg zeigen.
    1977 Zum Entsetzen seiner Fans wechselt Franz Beckenbauer in den amerikanischen Fußballverein Cosmos. Der Dreijahresvertrag ist auf ca. sieben Millionen DM festgesetzt.