Clemens Brentano

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    deutscher Dichter; * 8. September 1778 in Ehrenbreitstein, † 28. Juli 1842 in Aschaffenburg

    Brentano hat die Epoche der Romantik entscheidend mitgeprägt. Der Bruder Bettina von Arnims studierte in Halle und Jena und traf dort Wieland, Herder, Goethe u.a. 1801 zog er nach Frankfurt, wo ihn eine enge Freundschaft mit Achim von Arnim verband, der später auch Brentanos Schwester heiratete. 1804 zog Brentano nach Heidelberg, um an Arnims Projekten "Zeitungen für Einsiedler" und "Des Knaben Wunderhorn" mitzuarbeiten. Von 1808-12 lebte er in Berlin, dann bis 1824 in Dülmen/Westfalen.

    Sein ruheloses und von vielen Krisen erschüttertes Leben spiegelt sich in seinen Werken wider. Obwohl Brentano von materiellen Sorgen frei war - er konnte von den Zinserträgen der Ex- und Importfirma seiner Familie leben -, wechselte er häufig seinen Wohnsitz und fand auch in der Ehe mit der wesentlich jüngeren Schriftstellerin Sophie Mereau (1804-1906) keine Ruhe. Seine Lyrik ist Ausdruck von existenzieller Angst und der Suche nach Sinn und Ordnung; die Möglichkeit zur Überwindung dieses Sinnverlustes sah Brentano in der Kraft der Kunst.

    Besonders bekannt sind die Dichtungen "Wiegenlied" und "Lore Lay". Außerdem schrieb er Dramen ("Die Gründung Prags", 1813), Romane ("Godwi", 1801), Erzählungen ("Die Schachtel mit der Friedenspuppe", 1815) und kunstvoll gestaltete Märchen ("Geschichte vom braven Kasperl und dem schönen Annerl", 1817; "Gockel, Hinkel und Gackeleia", 1838). Brentano zeichnete außerdem die Visionen der Nonne Katharina Emmerick in Dülmen (Westfalen) auf. Er war gemeinsam mit Achim von Arnim Herausgeber einer Liedersammlung ("Des Knaben Wunderhorn", 1806-08).

    Audio-Material
    Clemens Brentano, Geschichte vom braven Kasperl (1817)