Carl Jacob Burckhardt

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    schweizerischer Historiker und Diplomat; * 10. September 1891 in Basel, † 4. März 1974 in Vinzel


    wirkte ab 1918 im diplomatischen Dienst, von 1927 bis 1932 als Professor für Geschichte in Zürich und von 1932 bis 1937 in Genf. Dem Roten Kreuz, für das er verschiedentlich tätig war, diente er von 1944 bis 1948 als Präsident des internationalen Komitees. 1937 ernannte ihn der Präsident des Völkerbundes auf drei Jahre zum hohen Kommissar in Danzig. Als Hitler 1939 seine Truppen in die Tschechoslowakei einmarschieren ließ, den Anschluss Danzigs forderte und den Propagandakrieg gegen Polen begann, versuchte der schweizerische Diplomat vergeblich, mäßigend auf ihn einzuwirken. Die dramatischen Ereignisse jener Zeit schilderte er in seinen Erinnerungen "Meine Danziger Mission 1937-39" (1960). Neben vielen anderen Auszeichnungen erhielt er 1954 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.

    Weitere Werke: "Richelieu" (3 Bände, 1935, 1965 und 1966), "Gestalten und Mächte" (1914).

    Kalenderblatt - 21. Juni

    1919 Der in der Bucht von Scapa Flow internierte Teil der deutschen Kriegsflotte versenkt die eigenen Schiffe. Aufgrund der schlechten Nachrichtenübermittlung hat der deutsche Kommandant irrtümlich angenommen, dass Deutschland das Ultimatum zur Annahme der Friedensbedingungen ablehnen werde, und hat beschlossen zu verhindern, dass die Schiffe in "Feindeshand" geraten.
    1940 Hitler diktiert die Waffenstillstandsbedingungen mit Frankreich.
    1951 Die drei Westmächte brechen auf der Konferenz der vier Siegermächte die Gespräche mit der Sowjetunion ab, nachdem die Diplomaten sich vier Wochen lang nicht auf die Rangfolge der Punkte der Außenministertagung einigen konnten.