Carl Bosch

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    deutscher Chemiker und Industrieller; * 27. August 1874 in Köln, † 25. April 1940 in Heidelberg

    Neffe von Robert Bosch, dem Gründer einer Werkstätte für Feinmechanik, aus der die "Robert Bosch GmbH" hervorging. Studierte Hüttenwesen, Bautechnik und Chemie, wechselte dann nach Leipzig über. Nach der Promotion trat er 1899 bei der Badischen Anilin- & Soda-Fabrik (BASF) in Ludwigshafen als wissenschaftlicher Mitarbeiter ein.

    1909 führte Professor Haber Carl Bosch und dessen Mitarbeiter Alwin Mittasch vor, wie man mittels eines Hochdruckmodellapparats (bei einem Druck von 200 Atmosphären und 500 Grad Temperatur) Ammoniak aus Stickstoff und Wasserstoff erzeugt. Als Katalysator diente ihm Osmium. Carl Bosch erkannte, dass Haber die geeignete Methode für eine Großerzeugung synthetischen Ammoniaks entdeckt hatte. Dieses so genannte "Haber-Bosch-Verfahren" zur Stickstoffgewinnung aus der Luft und zur Kohleverflüssigung wurde zukunftsweisend.

    Heinrich von Brunck, Vorstandsvorsitzender der BASF, betraute Bosch mit der Massenproduktion von Ammoniak. 1913 nahm das erste Ammoniakwerk in Oppau bei Ludwigshafen die Produktion auf. 1919 trat Carl Bosch an die Spitze des Vorstandes der BASF. Bosch übernahm außerdem den Vorsitz im Vorstand der "Interessen-Gemeinschaft Farbenindustrie AG", kurz "IG-Farben", und hielt diesen bis 1935.

    1931 war ihm zusammen mit Friedrich Bergius, dem Entdecker der Kohleverflüssigung und des synthetischen Treibstoffs, der Nobelpreis für Chemie verliehen worden.