Côte d'Ivoire
Aus WISSEN-digital.de
auch: Elfenbeinküste;
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die République Côte d'Ivoire - so auch der offizielle Staatsname - befindet sich im Westen Afrikas. Die Republik ist mit 322 450 km2 etwa so groß wie Deutschland und grenzt an fünf Nachbarstaaten: im Norden an Mali und Burkina Faso (früher Obervolta), im Osten an Ghana, im Westen an Guinea und Liberia. Die 550 km lange Südküste grenzt an den Golf von Guinea.
Zum Norden hin steigt das Land langsam an. Neben der schmalen Küstenebene finden sich Hochländer im Westen und eine zentrale Hochebene. Der östliche Küstenabschnitt ist von einer 2 400 km² umfassenden Lagunenlandschaft, der westliche von felsigen Halbinseln geprägt. Die Hochebene im Landesinneren liegt 200 bis 500 m über dem Meeresspiegel, die Hochländer im Westen erreichen als Ausläufer der Guineahochländer eine Höhe von bis zu 1 500 m. Hier liegt auch der 1 752 m hohe Mount Nimba, der höchste Berg des Landes. Der derzeitige Regierungssitz ist in Abidjan, das mit 4 Millionen Einwohnern (Agglomeration) eine der wichtigsten Metropolen Afrikas ist. Offizielle Hauptstadt ist Yamoussoukro (150 000 Einwohner) im Landesinneren.
Klima
Das Land lässt sich klimatisch in zwei Großregionen unterteilen: Der Süden in der Nähe des Äquators gehört mit zwei Regenzeiten in den Bereich des tropisch feuchten Monsunklimas. Die Regenfälle erreichen ihr Maximum im Juni, ihr Minimum im August (1 500 bis 2 300 mm pro Jahr). In den Savannengebieten im Norden herrscht dagegen von Juni bis Oktober einmaliger Sommerregen vor. Die Niederschläge erreichen hier bis zu 1 500 mm pro Jahr. In der Trockenzeit von Dezember bis Februar weht der Harmattan, ein von der Sahara kommender trocken-heißer Passatwind, über die Savanne. Die großen Flüsse Cavally, Sassandra, Bandama und Comoe, die alle in den Atlantik münden, weisen zahlreiche Stromschnellen und Wasserfälle auf und sind daher nur sehr begrenzt schiffbar. Den größten See bildet der nördlich von Yamoussoukro aufgestaute Fluss Bandama.
Die Durchschnittstemperatur in der Millionenstadt Abidjan am Atlantik beträgt im Januar 27 °C, im Juli 26 °C, im Landesinneren hingegen kommt es zu stärkeren Temperaturschwankungen.
Flora und Fauna
Ein 100-265 km breiter Regenwaldgürtel entlang der Küste weist - trotz starker Rodung - über 220 verschiedene Baumarten auf. Rund ein Viertel der Landesfläche ist bewaldet. Im unmittelbaren Küstenbereich finden sich große Flächen mit Mangrovenwäldern. Der Süden bildet das landwirtschaftliche Zentrum des Landes. Klima und Vegetation erlauben neben der weiterhin wichtigen Holzwirtschaft (Furnierhölzer, insbesondere Mahagoni, Öl- und Kokospalmen) den Anbau zahlreicher Kulturpflanzen. Im Norden und im Landesinneren erstrecken sich weite Savannengebiete mit typischer Graslandschaft, Sträuchern und vereinzelten Bäumen. Im äußersten Norden an der Grenze zu Mali und Obervolta beginnt die Trockensavanne.
Der Name "Elfenbeinküste" erinnert an die zahlreichen Elefanten bzw. deren Stoßzähne. Der legale Handel mit Elfenbein ist inzwischen international unterbunden und die stark reduzierte Elefantenpopulation ist dabei, sich zu erholen. Neben den Elefanten gibt es weitere wild lebende Tiere im Land, darunter Schakale, Hyänen, Leoparden, Büffel, Pinselohrschweine, Schimpansen, Krokodile, verschiedene Eidechsen und giftige Schlangen. Für die Viehhaltung ist ein Großteil des Landes ungeeignet, da er im Verbreitungsgebiet der Tsetsefliege liegt.
Bevölkerung
Rund 17,3 Millionen Einwohner, davon über ein Viertel Ausländer, leben in der Republik. Offizielle Amtssprache ist als Erbe aus der Kolonialzeit Französisch, daneben werden über 100 verschiedene afrikanische Sprachen und regionale Dialekte gesprochen. Die Bevölkerung besteht aus rund 60 Völkern. Im Süden leben Lagunenstämme, im Norden vor allem die zu den Gur zählenden Senufe. Im Nordwesten finden sich die Mandevölker der Malinke, Dan und Guru, im Zentrum und im Südosten des Landes leben die Arkan, die mit über 40 % größte Gruppe der Bevölkerung. Über das ganze Land verteilt sind die Dyula, deren Sprache weitgehend als einheimische Verkehrssprache genutzt wird.
Die Bürger des Landes sind z.T. Anhänger von Naturreligionen. Moslems machen landesweit knapp 40 % der Bevölkerung aus, im Norden und Nordosten des Landes haben sie die politische Vormacht. Christen stellen etwa 25 % der Bevölkerung.
Die Lebenserwartung an der Elfenbeinküste beträgt nur 49 Jahre, was sich teilweise aus der hohen HIV-Infektionsrate von 7 % erklärt. Trotzdem wächst die Bevölkerung jährlich um 2,05 %. Noch immer kann nur die Hälfte der Einwohner lesen und schreiben.
Politisches System
Nach der Verfassung von 1960, die seither mehrfach geändert wurde, ist die Republik Côte d'Ivoire eine präsidiale Republik mit Mehrparteiensystem. Dies gilt auch nach In-Kraft-Treten der neuen Verfassung im Jahr 2000. Der auf fünf Jahre gewählte Präsident, ist mit weitgehenden Vollmachten (unter anderem die Ernennung des Regierungschefs) ausgestattet. Seit 1990 handelt das Kabinett unter Vorsitz eines Ministerpräsidenten, eine Nationalversammlung mit 225 Abgeordneten ist Zentrum der Gesetzgebung. Die Volksvertreter werden in den einzelnen Distrikten gewählt. Die einflussreichsten Parteien sind die Demokratische Partei (PDCI), die Volksfront (FPI), die Arbeiterpartei (PIT) und die Republikaner (RDR). Aufgrund der instabilen Situation wurde 2005 eine Übergangsregierung gebildet, deren Ministerpräsident seit 2007 Guillaume Kigbafori Soro ist. Präsident Laurent Gbagbo ist seit 2000 im Amt. Der Norden des Landes wird weiterhin von den Rebellen der Forces Nouvelles kontrolliert, während im Süden die Übergangsregierung herrscht. Neuwahlen wurden verschoben, da sich die Wählerregistrierung als schwierig erweist. Derzeit sind knapp 10 000 UNO Soldaten im Land.
Die Verwaltung des Staates gliedert sich in 19 Regionen und 58 Departements.
Wirtschaft
Der Hauptwirtschaftszweig der Republik Côte d'Ivoire ist die Landwirtschaft, in der rund die Hälfte der Erwerbstätigen beschäftigt sind. Der Regenwaldgürtel weist fruchtbare Erde auf, die den Anbau zahlreicher landwirtschaftlicher Güter ermöglicht. Palmkerne, Kakao und Kaffee werden in Plantagen angebaut und exportiert, ebenso wie Bananen, Kautschuk, Tabak und Baumwolle. Die kommerziell wertvollen Harthölzer wie Mahagoni und Makoré haben nach wie vor wirtschaftliche Bedeutung.
Im Land sind zahlreiche Bodenschätze vorhanden, darunter Gold, Eisenerz, Mangan, Diamanten und - in der Küstenregion - Öl. Die Wasserkraftwerke an den Flüssen haben einen wichtigen Anteil an der Stromproduktion. Neben der Landwirtschaft ist auch die Industrie im Vergleich zu den afrikanischen Nachbarstaaten sehr gut entwickelt, eine Tatsache, die sich in den zahlreichen Gastarbeitern im Land manifestiert.
Es dominiert die Nahrungsmittelindustrie, aber auch Textilfirmen, Baustoff- und Düngemittelfabriken sowie Erdölraffinerien befinden sich im Land. Ein gut ausgebautes Verkehrsnetz, der internationale Flughafen Port Bouët und der Hafen von Abidjan machen die Republik überdies zu einem wichtigen Transitland für die im Inneren des Kontinents liegenden Nachbarländer. Wichtigste Handelspartner sind auf Grund der historischen Entwicklung Frankreich, weitere EU-Staaten und die USA.
Trotz der guten Voraussetzungen sank das BIP 2004 um ein Prozent. Dies hing mit der mangelnden Diversifizierung des Exports zusammen: Hauptexportgut ist Kaffee, so dass die Wirtschaft vollständig von den - sinkenden - Weltmarktpreisen für Kaffeebohnen abhängig ist. Ohne die wirtschaftlich-politische Krise könnte die Côte dIvoire wahrscheinlich ein 5-prozentiges Wachstum erreichen. Das reale Wachstum lag 2006 bei 1,2 %. Aufgrund der Probleme, die sich in den Krisenjahren aufgehäuft haben, sind die Aussichten nach wie vor durchwachsen.
Währung ist der afrikanische Franc.
Elfenbeinküste
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République de Côte d'Ivoire | |
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Amtssprache | Französisch |
Hauptstadt | Yamoussoukro |
Staatsform | präsidiale Republik mit Mehrparteiensystem |
Fläche | 322.450 km² |
Einwohner | 17.300.000 |
Währung | CFA-Franc BCEAO |
Zeitzone | UTC |
KFZ-Kennzeichen | CI |
Internet-TLD | .ci |
Telefonvorwahl | 00225 |
KALENDERBLATT - 2. Juni
1906 | Der neue Weltrekord im Stabhochsprung beträgt 3,78 Meter. Aufgestellt wird die (inoffizielle) Bestleistung vom US-amerikanischen Leichtathleten Leroy Samse. |
1924 | Die Vereinigten Staaten von Amerika gewähren den indianischen Ureinwohnern volle Bürgerrechte. |
1986 | Zur Aufklärung der Affäre um die gewerkschaftliche Baugesellschaft "Neue Heimat" wird vom Bundestag ein Untersuchungsausschuss eingesetzt. |
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