Burkina Faso
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Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die République de Bourkina Faso (bis 1984 Obervolta) ist ein Binnenstaat in Westafrika und grenzt im Westen und Norden an Mali, im Nordosten des Landes liegt Niger, im Südosten Benin, im Süden Togo, Ghana und die Republik Elfenbeinküste. Die Landesfläche beträgt 274 200 km². Der Norden von Burkina Faso ist Teil der immer wieder von Dürrekatastrophen heimgesuchten Sahelzone, einem Randgebiet der Sahara. Das Landschaftsbild ist hauptsächlich von einem bis zu 300 m hohen Plateau bestimmt, das vereinzelte Inselberge und niedrige Höhenzüge aufweist und sich zum Süden hin leicht neigt. Das Plateau wird von einer Anzahl Flüsse entwässert, die in der Trockenzeit versiegen. Im Süden sind dies der Schwarze, Rote und Weiße Volta, im Osten verbinden kleine Flüsse das Plateau mit dem Fluss Niger im gleichnamigen Staat. Diese nordöstliche Region trennt das Volta- vom Nigerbecken. Die höchste Erhebung ist der Téna Kouvou mit 747 m. Er ist Teil des Sikasso-Sandsteinplateaus, das im Südwesten des Landes liegt und nach Süden steil abbricht. Das Tafelland wird vom wichtigsten Fluss des Landes, dem Schwarzen Volta durchflossen. Er ist der einzige Wasserlauf, der ganzjährig Wasser führt. Die größte Stadt ist die Hauptstadt Ouagadougou, die im Zentrum des Landes liegt und rund 1,2 Millionen Einwohner hat.
Klima
Der Süden und der zentrale Teil von Burkina Faso liegen im Bereich eines wechselfeuchten Tropenklimas. Dieses unterteilt das Jahr in zwei Abschnitte: Von Juni bis Oktober gibt es unregelmäßige Regenfälle und es ist heiß, den Rest des Jahres sorgt der Harmattan, ein heißer staubreicher Passatwind aus Nordost, für ein trockenes Klima. Der Norden wird ausschließlich von Trockenklima bestimmt, hier betragen die Niederschläge weniger als 250 mm pro Jahr. Die jährlichen Niederschläge in der Hauptstadt im Zentrum des Landes liegen bei 890 mm. Die mittlere Temperatur in Ouagadougou liegt im Januar bei rund 25 °C, im Juli bei ca. 28°C.
Flora und Fauna
Auf den Plateaus im Süden ist Feuchtsavanne mit Gras und kleineren Baumgruppen (z.B. Akazien, Affenbrotbäume, Tamarinden) zu finden. Der Brennholzbedarf der Bevölkerung hat zu großflächigen Abholzungen geführt. Bei abnehmenden Niederschlägen nach Norden hin wandelt sich die Feuchtsavanne zu Trockensavanne im Zentrum und schließlich in Dornstrauchsavanne in der Sahelzone. Hier wachsen nur noch Trockengräser, Dornengewächse und Sukkulenten.
Insbesondere im Südosten und im Osten des Staates an der Grenze zu Benin (z.B. im Arly-Nationalpark) leben Elefanten, Nilpferde, Büffel, Antilopen, Krokodile, Leoparden, Hyänen und Löwen.
Bevölkerung
Burkina Faso hat etwa 13,93 Millionen Einwohner. Es gibt über 160 Stammesgruppen und 60 Ethnien im Land. Den größten (40 % der Bevölkerung) und gleichzeitig politisch einflussreichsten Volksstamm bilden die Mossi, die der ethnischen Gruppe der Volta entstammen. Sie leben in der Mehrzahl in der Umgebung der Hauptstadt Ouagadougou und stellten sowohl den Gründungspräsidenten von Burkina Faso, Maurice Yameogo, als auch das amtierende Staatsoberhaupt Blaise Compaoré. Neben den Mossi sind die nomadischen Fulbe und Tuareg im Norden, im Westen die Mande, die Lobi und die Bobo sowie die Fulani weitere Gruppen.
Die Verteilung der Religionen stellt sich folgendermaßen dar: Rund 40 % sind Anhänger traditioneller Naturreligionen, 50 % Moslems und 10 % Christen. Französisch ist offizielle Landessprache, etwa die Hälfte der Einwohner sprechen zusätzlich sudanesische Dialekte, der übrige Teil Mande.
Die Alphabetisierung liegt bei nur etwa 26,6 %, die Lebenserwartung bei 44 Jahren. Das Bevölkerungswachstum beläuft sich trotz einer HIV-Infektionsrate von ca 4,2 % der Erwachsenen auf hohe 2,53 %. Fast die Hälfte der Einwohner sind unter 15 Jahren alt.
Politisches System
Laut Verfassung ist Burkina Faso seit 1991 eine Präsidiale Demokratie mit einem auf fünf Jahre direkt gewählten Staatsoberhaupt (Blaise Compaoré, seit 1987) an der Spitze. Dieser ernennt das Kabinett unter Vorsitz des Ministerpräsidenten (Tertius Zongo, seit 2007). 111 auf fünf Jahre gewählte Volksvertreter im Parlament bilden die Legislative. Von 1993 bis 2005 gab es neben der Volkskammer eine zweite Kammer, das Repräsentantenhaus, das mit seinen 178 direkt vom Präsidenten ernannten Mitgliedern nur beratende Funktion hatte.
Die wichtigsten Parteien in dem afrikanischen Staat sind die Regierungspartei CDP und die zweitstärkste Partei ADF-RDA. Da die Opposition in viele kleine Parteien zersplittert ist, kann sie kein wirkliches Gegengewicht zu Präsident Campaoré bilden. Das Rechtssystem basiert auf demjenigen Frankreichs.
Burkina Faso ist in 45 Provinzen unterteilt. Burkina Faso ist in 13 Regionen gegliedert, die sich in 45 Provinzen unterteilen. Neben der größten Stadt Ouagadougou sind Bobo-Dioulasso und Koudougou wichtige Zentren.
Wirtschaft
Burkina Faso ist eines der ärmsten Länder der Welt. Wirtschaftliche Grundlage ist vor allem der Agrarsektor, in dem 90 % der Bevölkerung beschäftigt sind. Insbesondere für den Export ist der Anbau von Baumwolle, Sesam, Erdnüssen und Tabak wichtig. Das Wirtschaftswachstum von 4,8 % in 2005 ist v.a. auf die gestiegenen Weltmarktpreise für Baumwolle zurückzuführen. Ein Großteil der Bevölkerung baut in den landwirtschaftlichen Familienbetrieben Hirse, Mais, Reis, Süßkartoffeln und Hülsenfrüchte für den Eigenbedarf an. Wichtige Nutztiere sind Rinder, Ziegen, Schafe, Schweine und Geflügel.
In geringem Maß sind Industriebetriebe mit der Weiterverarbeitung der landwirtschaftlichen Produkte befasst. Zudem werden Konsummittel wie Seife, Schuhe, Motorräder und Motorroller, Zigaretten und Textilien im Land hergestellt. Exportiert wird v.a. nach Frankreich, Elfenbeinküste und Singapur, importiert wird aus Frankreich und der Elfenbeinküste sowie aus Singapur. Die Importe übersteigen bei weitem die Exporte. Eine zentrale Rolle im Transport von Gütern spielt die einzige Zugverbindung, die quer durch das Land von Elfenbeinküste nach Niger führt, denn nur etwa 10 % der Straßen sind asphaltiert.
Eine weitere wichtige Einnahmequelle sind Geldüberweisungen von Plantagenarbeitern, die in den Nachbarländern Ghana und Elfenbeinküste arbeiten, wobei der Umfang der Überweisungen Ende der 1990er Jahre zurückging. Umfangreiche Wirtschaftshilfe wird besonders durch die Europäische Union geleistet, kann aber die schlechte wirtschaftliche Situation kaum verbessern. Projekte, die Energieversorgung von thermischen Kraftwerken auf Wasserkraft umzustellen, sind in Planung. Da aber nur ein Fluss (Schwarzer Volta) das ganze Jahr Wasser führt, sind die Möglichkeiten hierzu begrenzt. Der Wassermangel stellt ein immerwährendes Problem für das trockene und mit Verwüstung in der Sahelzone kämpfende Land dar.
In den zurückliegenden Jahren hat sich eine leichte Verbesserung der wirtschaftlichen Bedingungen eingestellt durch eine Abnahme der Verschuldung (Schuldenerlass) und infolge ausländischer Finanzhilfen. Es werden reiche Mangan- und Goldadern sowie Zink-, Titan-, Vanadium- und Phosphatvorkommen im Land vermutet.
Währung ist der afrikanische Franc.
Audio-Material | |
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Datei:Burkina Faso03.mp3 | Traditionelle Tänze |
Datei:Budc31 05.mp3 | Danse du mangeur de feu |
Burkina Faso
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République Démocratique du Burkina Faso | |
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Amtssprache | Französisch |
Hauptstadt | Ouagadougou |
Staatsform | Präsidialrepublik |
Fläche | 274.200 km² |
Einwohner | 13.930.000 |
Währung | CFA-Franc |
Zeitzone | UTC |
KFZ-Kennzeichen | BF |
Internet-TLD | .bf |
Telefonvorwahl | 00226 |
KALENDERBLATT - 28. September
1931 | Der seit 1878 erste offizielle französische Staatsbesuch in Deutschland (durch Ministerpräsident Pierre Laval) endet. |
1945 | In der amerikanischen Besatzungszone werden die drei Länder Großhessen, Baden-Württemberg und Bayern gebildet. |
1953 | Der Kardinalprimas von Polen, der Erzbischof von Warschau und Gnesen, Stefan Wyszynski, wird von der polnischen Regierung seiner kirchlichen Ämter enthoben und in ein Kloster verbannt. |
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