Brustkorb

    Aus WISSEN-digital.de

    (Thorax)

    Der Brustkorb ist ein wichtige Organe schützendes Knochengerüst. Es wird von zehn paarweise angeordneten Rippen gebildet, die vom Rückgrat zum Brustbein verlaufen.

    Der Brustraum ist in die beiden Pleurahöhlen und das Mediastinum gegliedert. In den Pleurahöhlen liegen die Lungen. Von den Gebilden des Mediastinums sei das das Herz enthaltende Perikard (Herzbeutel) hervorgehoben.

    Auf dem Brustkorb liegt der Schultergürtel, durch den der Brustkorb oben breiter als unten erscheint. Das erste Rippenpaar, das die enge Öffnung des Brustraums zum Hals (obere Thoraxapertur) umgreift, ist durch die Schlüsselbeine überlagert; alle anderen Rippen sind tastbar, bei schlanken Menschen auch sichtbar. Die Zwischenrippenräume (Interkostalräume) sind durch gleichnamige Muskeln überbrückt, die die Wand des Brustraums komplettieren.


    Das untere Ende des Brustkorbs ist für die Betrachtung von vorne durch die beiden Rippenbögen gegeben. Der Winkel zwischen den zwei Rippenbögen wird epigastrischer Winkel genannt. Er ist manchmal stumpf, manchmal spitz. Im ersten Fall ist der Thorax kurz und breit (Thorax emphysematicus), im zweiten lang und schmal (Thorax phthisicus). Menschen des ersten Typus werden "pyknisch", die des zweiten "leptosom" genannt.

    Die durch die Rippenbögen definierte Grenze zwischen vorderer Brustwand und vorderer Bauchwand ist nicht mit der Grenze zwischen Brustraum und Bauchraum identisch, denn das Zwerchfell, das die beiden Räume voneinander trennt, entspringt zwar knapp beim Rippenbogen, steigt aber von hier kuppelförmig auf, so dass sich der Bauchraum in den Brustkorb hinaufwölbt. Ein von seitlich unter der 8. Rippe horizontal geführter Stich würde also zwar zunächst den Brustraum eröffnen, dann aber durch das Zwerchfell in den Bauchraum eindringen.

    Die Rippen fallen von den Wirbeln nach vorne ab. Daher wird der Brustraum durch Hebung der vorderen Rippenenden erweitert, durch Senkung verengt; das heißt für die im Brustraum liegenden Lungen: Ein- bzw. Ausatmung. Durch die Art der Rippen-Wirbel-Verbindungen erweitert sich der Brustkorb bei Einatmung nicht nur nach vorne, sondern auch in die Breite.