Botswana

    Aus WISSEN-digital.de


    Geografie

    Die Republik Botswana liegt als Binnenland im Süden des afrikanischen Kontinents und ist mit einer Fläche von 600 350 km² etwa so groß wie Frankreich. Botswana grenzt im Westen und Norden an Namibia, im Nordosten an Sambia und Simbabwe und im Südosten und Süden an Südafrika.

    Ca. 80 % der gesamten Landesfläche werden vom Trockengebiet der Kalahari eingenommen, das durchschnittlich 900 bis 1 100 m über dem Meeresspiegel liegt. Die Kalahari stellt ein mit Sand gefülltes Becken dar, das im Westen und Osten durch Hügelketten begrenzt wird. Die Sandschicht ist teilweise nur wenige Meter, an manchen Stellen aber bis zu 200 m dick. Der Südwesten der Kalahari ist durch Dünenfelder geprägt.

    Im Norden Botswanas befindet sich das Okawangobecken: Der aus Angola kommende Okawango formt hier mit seinen zahlreichen Nebenflüssen ein weitläufiges Binnendelta. Das rund 14 000 km² große Sumpfgebiet stellt eines der größten unberührten Feuchtbiotope der Welt dar. Bei Hochwasser wird auch die weiter nordöstlich befindliche, abflusslose Makgadikgadi-Salzpfanne mit Wasser gefüllt, die etwa 6 500 km² umfasst.

    Ganzjährig wasserführende Flüsse sind neben dem Okawango die Grenzflüsse Chobe im Norden und Limpopo im Südosten. Die meisten Flüsse Botswanas führen nur unregelmäßig Wasser.

    Die Haupstadt Gaborone liegt im Südosten des Landes im Grenzbereich zu Südafrika.

    Klima

    Das Klima Botswanas ist kontinental geprägt und semi-arid bis arid. In der Kalahari herrschen große Temperaturunterschiede (von 40 °C bis unter den Gefrierpunkt). In Gaborone im Südosten des Landes werden im Sommermonat Januar durchschnittlich 25 °C, im Juli 15 °C gemessen. Die durchschnittlichen Niederschlagsmengen betragen im Jahr im Norden des Landes um die 650 mm und im Südwesten um die 250 mm. Ein Großteil des Regens fällt in den heißen Sommermonaten meist in Form von Gewitterschauern, so dass die Feuchtigkeit schnell verdunstet. Zudem versickert der Regen rasch in den durchlässigen Böden. Die Folge sind immer wiederkehrende Dürren.

    Flora und Fauna

    Die Kalahari ist eine Trockensavanne mit Büschen, Gräsern und Dornsträuchern. Im Norden und Osten geht die Savanne in Laub abwerfende Trockenwälder über.

    Im Sumpfgebiet des Okawangodeltas ist sowohl die Pflanzen- als auch die Tierwelt sehr artenreich.

    Hier wachsen z.B. Papyrus, Schilf, Palmen, Edelhölzer und eine Vielzahl von Blumen. Im Okawangobecken und in den insgesamt acht Nationalparks gibt es noch große Bestände an Säugetierarten wie z.B. Elefanten, Büffel, Nashörner, Antilopen, Löwen, Leoparden, Geparden, Giraffen und Zebras. Die Vogelwelt weist allein in den Sumpfgebieten über 540 Arten auf. Dazu gehören u.a. Fischadler, Kormorane, Ibisse und Kraniche. Eine Vielzahl von Wassertieren findet in den unberührten Sümpfen einen idealen Lebensraum.

    Bevölkerung

    Rund 1,69 Millionen Menschen leben in Botswana; mit durchschnittlich drei Einwohnern pro Quadratkilometer gehört das Land zu den am dünnsten besiedelten Staaten der Welt. Etwa ein Drittel der Bevölkerung lebt in Städten, die größte von diesen ist die Hauptstadt Gaborone mit etwa 187 000 Einwohnern. Weitere große Städte sind Francistown (83 000 Einwohner), Molepolole (54 600) und Selebi-Phikwe (49 900).

    Rund 95 % der Botswaner gehören Bantu sprechenden Völkern an. 75 % der Gesamtbevölkerung sind Tswana, deren größte Stämme die Bamangwato und Bakwena sind. 12 % gehören zum Bantuvolk der Shona. Die restliche Bevölkerung setzt sich aus San, Khoi-Khoi, Ndbele, Weißen, Indern und Mischlingen zusammen.

    Etwa die Hälfte der Bevölkerung hängt dem christlichen Glauben an, wobei dieser häufig mit indigenen Religionspraktiken verknüpft wird. Muslime und Hindus stellen religiöse Minderheiten dar. Die Amtssprachen sind Setswana und Englisch.

    Sozial- und Gesundheitswesen in Botswana sind nur wenig ausgebaut und vor allem in ländlichen Gebieten vollkommen unzureichend. Die mittlere Lebenserwartung liegt bei nur 34 Jahren. Das Bevölkerungswachstum lag Ende der 1990er Jahre bei 2 %, ist aber stark rückläufig: Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO war 2002 jeder dritte erwachsene Bewohner Botswanas mit der Immunschwächekrankheit Aids infiziert; in der Armee des Landes angeblich über 80 % der Soldaten. Fast 40 % der Bevölkerung sind jünger als 15 Jahre. Die Analphabetenquote liegt bei rund 20 %.

    Politisches System

    Gemäß der Verfassung von 1966 (revidiert 1987) ist Botswana eine präsidiale Republik. Staatsoberhaupt ist der Staatspräsident, der für eine Amtszeit von fünf Jahren vom Parlament gewählt wird (seit 2008 Seretse Ian Khama). Er ist gleichzeitig Chef der Regierung und Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Der Staatspräsident ernennt die Minister, deren Vertreter sowie den Vizepräsidenten und hat Vetorecht bei allen Gesetzesvorlagen. Das Parlament besteht aus zwei Kammern: der Nationalversammlung mit 63 Sitzen (von denen 57direkt durchs Volk gewählt, vier vom Präsidenten ernannt werden und 2 von Amts wegen dabei sind) und dem "House of Chiefs" mit 15 Mitgliedern. Diese setzen sich zusammen aus den Chiefs der acht Tswana-Stämme, vier gewählten Subchiefs der Distrikte Chobe, Francistown, Ghanzi und Kgalagadi und drei speziell gewählten Mitgliedern. Stammesbezogene Gesetzesvorlagen müssen dem House of Chiefs, das nur beratende Funktion hat, vorgelegt werden.

    Die dominierende politische Partei ist seit Erreichen der Unabhängigkeit 1966 die "Botswana Democratic Party" (BDP). Stärkste Oppositionsparteien sind die "Botswana National Front" (BNF) und die "Botswana Congress Party" (BCP).

    Botswana ist in zehn Landdistrikte und vier Stadtdistrikte gegliedert.

    Wirtschaft

    Bei Erreichen der Unabhängigkeit 1966 war Botswana zunächst noch auf britische Subventionen angewiesen. Seit den 1970er Jahren führte die Entdeckung und Förderung von Bodenschätzen wie Diamanten, Kupfer, Nickel und Kohle zu einem enormen Wirtschaftsaufschwung. Auch die Viehzucht wurde für den Exportmarkt ausgebaut (Anfang der 1990er Jahre war Botswana einer der führenden Fleischlieferanten in Afrika). Trotz wirtschaftlicher Krisen wie z.B. nach der Jahrhundertdürre in den Jahren 1991/92, die zu einer Reduzierung der Viehbestände um 50 % führte, ist das Land durch hohe politische Stabilität und Wachstumsraten gekennzeichnet. Botswana gehört zu den wohlhabenderen Ländern Afrikas, allerdings gibt es ein starkes Einkommensgefälle (geschätzte 47 % der Einwohner leben unterhalb der Armutsgrenze) und steigende Arbeitslosenzahlen (nach offiziellen Angaben 23,8 %, geschätzt weit höher). Zudem weist die Bevölkerung von Botswana den weltweit höchsten Infizierungsgrad mit der Immunschwächekrankheit Aids auf.

    In der Landwirtschaft arbeiten rund zwei Drittel der Bevölkerung, hier werden ca. 4 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) erwirtschaftet. Nur knapp 5 % der Staatsfläche sind für den Ackerbau nutzbar, angebaut werden vor allem Hirse, Mais und Hülsenfrüchte. Eine weitaus bedeutendere Rolle spielt die Viehzucht (vor allem Rinder). Zur Deckung des Nahrungsmittelbedarfs der Bevölkerung müssen Lebensmittel importiert werden.

    Rückgrat der Wirtschaft Botswanas ist der Bergbau. Neben Diamanten werden Kohle, Kupfer und Nickel gefördert. Die Erlöse aus dem Handel mit Diamanten machen mehr als 60 % der staatlichen Gesamteinnahmen aus.

    Die Industrie ist nur mäßig entwickelt und konzentriert sich auf die Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse (Schlachtbetriebe, Brauereien). Auch Textil- und Schuhfabriken sind vorhanden. Beim Export (Diamanten, Kupfer, Nickel, Natriumcarbon, Fleisch und Textilien) sind die EU-Länder bedeutendste Handelspartner, während mit den südafrikanischen Ländern drei Viertel der Importe abgewickelt werden (Nahrungsmittel, Maschinen, Fahrzeuge, chemische Produkte, Holz und Papier).

    Der Tourismus verhilft dem afrikanischen Staat zu den notwendigen Deviseneinnahmen und könnte (in entsprechend angepasster Form) in der Zukunft eine wichtige Rolle bei der Erhaltung des natürlichen Reichtums des Landes beitragen. In der Hauptstadt Gaborone gibt es einen internationalen Flughafen. Durch den Osten des Landes läuft die Eisenbahnverbindung zwischen Südafrika und Simbabwe.

    Währung ist der Pula (= 100 Thebe).

    Republik Botsuana

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    Republic of Botswana
    Amtssprache Englisch, Setswana
    Hauptstadt Gaborone
    Staatsform präsidiale Republik
    Fläche 600.350 km²
    Einwohner 1.800.000
    Währung Pula
    Zeitzone UTC+2
    KFZ-Kennzeichen RB
    Internet-TLD .bw
    Telefonvorwahl 00267

    Kalenderblatt - 29. März

    1894 34 Frauenorganisationen schließen sich zum Bund deutscher Frauenvereine (BdF) zusammen.
    1958 Uraufführung von Max Frischs "Biedermann und die Brandstifter" in Zürich.
    1971 Der jugoslawische Präsident Tito wird als erstes Oberhaupt eines sozialistischen Landes von Papst Paul VI. empfangen.