Bohuslav Martinu

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    tschechischer Komponist; * 8. Dezember 1890 in Policka, Ostböhmen, † 28. August 1959 in Liestal

    Martinu studierte in Prag bei Josef Suk Violine, besuchte kurzzeitig die Orgel- und Kompositionsklasse des Prager Konservatoriums und war ab 1913 Mitglied der Tschechischen Philharmonie. Es entstanden erste Werke wie "Die Nacht" für Orchester (1913/14) oder die Kantate "Tschechische Rhapsodie" (1918). In den 1920er Jahren ging er erneut bei Suk sowie bei Albert Roussel in Paris in die Lehre und wurde maßgeblich beeinflusst durch Jazz, die Ideen der "Groupe des six" und neoklassizistische Strömungen. 1940 floh Martinu vor den Deutschen aus Paris in die USA, wo er bis 1953 als Kompositionslehrer, u.a. in Princeton und in New York wirkte. Eine Einladung, in der Tschechoslowakei am Prager Nationalkonservatorium Komposition zu lehren, schlug er u.a. aus ideologischen Gründen aus. In seinen letzten Lebensjahren hielt Martinu sich in Italien, Frankreich sowie ab 1956 in der Schweiz auf.

    Werke: "Die drei Wünsche" (1929), "Zweimal Alexander" (1937), "Griechische Passion" (1956-59) sowie über 10 weitere Opern, 12 Ballette, "Feldmesse" (1939), "Gilgamesch" (Oratorium, 1954/55), 6 Symphonien, Concerto grosso (1937), Sinfonia "La Jolla" (1948), "Mahnmahl für Lidice" (1943), "Die Fresken des Piero della Francesca" für Orchester (1955), 4 Klavierkonzerte, Sinfonia concertante (1949), Kammermusik, Klaviermusik u.a.